VR-Bank Bad Salzungen-Schmalkalden Bank weist Berichte über Ermittlungen gegen neuen Chef zurück
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12. November 2024, 13:16 Uhr
Die VR-Bank Bad Salzungen-Schmalkalden hat Vorwürfe gegen ihren zukünftigen Bankchef Christian Gervais zurückgewiesen. Die Zeitung "Freies Wort" hatte zuvor über ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft berichtet. Laut Staatsanwaltschaft geht es dabei allerdings um Vorermittlungen nach Anzeigen. Diese sollen auch von einem ehemaligen Finanzminister kommen.
Die VR-Bank Bad Salzungen-Schmalkalden hat Presseberichte über ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Meiningen gegen Bankchef Christian Gervais zurückgewiesen. Die Bank habe "keine eigene Kenntnis über etwaige Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Meiningen", teilte ein Banksprecher auf Anfrage von MDR THÜRINGEN am Dienstag mit.
Zuvor hatte die Zeitung "Freies Wort" berichtet, die Staatsanwaltschaft ermittle gegen Gervais wegen des Verdachts der Untreute, Nötigung und des Betrugs. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte dem MDR, es handele sich um mehrere Anzeigen, die teilweise schon seit mehreren Monaten vorlägen. Diese würden durch die Staatsanwaltschaft "weiter geprüft". Bei den Prüfungen gehe es darum, ob die in den Anzeigen erhobenen Vorwürfe konkretisiert werden könnten.
Anzeige auch von früherem Finanzminister
Nach MDR-Recherchen liegen der Staatsanwaltschaft sowohl anonyme als auch namentliche Anzeigen vor. Unter anderem soll der frühere Thüringer Finanzminister Andreas Trautvetter (CDU) zu den Anzeigenerstattern gehören.
Die Bank erklärte am Dienstag, Gervais sei "angetreten, die Bank gemeinsam mit den anderen Vorstandsmitgliedern und dem Aufsichtsrat nachhaltig in ruhigeres Fahrwasser zu bringen, wirtschaftlich zu stabilisieren und für Mitglieder und Kunden wieder ein verlässlicher Partner zu sein". Diesen Weg führten die handelnden Personen weiter fort.
Erst seit vergangener Woche neuer Chef
In der vergangenen Woche war Gervais vom Aufsichtsrat zum künftigen Vorstandsvorsitzenden des Kreditinstituts bestellt worden. Der Bankmanager war Anfang Dezember 2023 von der Finanzaufsicht als Sonderbeauftragter bei der Bank eingesetzt worden. Zuvor hatte der damalige Vorstandschef Stefan Siebert sein Amt niedergelegt.
Auch andere Vorstandsmitglieder und der damalige Aufsichtsrat waren zurückgetreten. Hintergrund war ein Millionenverlust im Jahr 2022, wegen dessen die Bank um Hilfe durch den Bundesverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) gebeten hatte. Gervais' Berufung zum Sonderbeauftragten der Bafin läuft Ende November aus.
Die neue Bankführung macht den alten Vorstand um Stefan Siebert für die Verluste verantwortlich. Dieser soll jahrelang Immobilien und Beteiligungen mit höheren Summen bilanziert haben, als sie eigentlich wert waren.
MDR (wud/dst)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 12. November 2024 | 08:00 Uhr