Schleusingen Protest gegen Flüchtlingsunterkunft: Kritik an Demo-Teilnehmern
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14. April 2023, 13:25 Uhr
Die Proteste gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Schleusingen stoßen auf Kritik. Das Bündnis für Demokratie Kloster Veßra wirft den Teilnehmern vor, gemeinsam mit Rechtsextremisten demonstriert zu haben.
Nach den Protesten gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Schleusingen im Kreis Hildburghausen gibt es Kritik an der Demonstration. Das Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit Kloster Veßra mahnte in sozialen Medien an, dass die Teilnehmer gemeinsam mit Rechtsextremisten, die rassistisch geprägte Vorurteile verbreiten, demonstriert haben.
Die Demonstration zeige, wie rechtsextreme Ansichten für einige Menschen in der Region anschlussfähig geworden seien. Politik und Zivilgesellschaft müssten dem aktiv entgegentreten. Das Bündnis will daher künftig Gegenproteste organisieren.
Schleusingen: Neonazi hatte zu Protest aufgerufen
Etwa 600 Menschen waren am Mittwoch dem Protest-Aufruf des Neonazis Tommy Frenck gefolgt. Frenck hatte auf der Veranstaltung auch eine Rede gehalten. Zudem marschierten sie hinter einem Plakat mit der Aufschrift "Südthüringen bleibt deutsch!" des mit Frencks eng verbundenen rechten Wählerbündnisses Bündnis-Zukunft-Hildburghausen (BZH). Im Verfassungsschutzbericht 2019 wurde die Gruppierung BZH als "führende rechtsextremistische Vereinigung im Landkreis Hildburghausen" bezeichnet.
Der Landkreis erwägt, in einem ehemaligen Krankenhaus Flüchtlinge unterzubringen. Das Gebäude biete mit seinen Patientenzimmern samt Dusche und WC sehr gute Voraussetzungen. Außerdem sei es in einem baulich sehr guten Zustand. Gegen die Pläne gibt es in Schleusingen schon seit einiger Zeit Proteste.
MDR (med/fno)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 14. April 2023 | 11:30 Uhr