Verzögerung Badehaus in Masserberg – keine Eröffnung in diesem Jahr
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01. Februar 2025, 20:24 Uhr
Weihnachten 2025 wollte Masserbergs Bürgermeister Denis Wagner (CDU) ins Becken des neu sanierten Badehauses springen – daraus wird nichts mehr. Auf einen konkreten Eröffnungstermin im nächsten Jahr will sich der Gemeindechef nicht mehr festlegen. Außerdem ist er sauer auf gleich zwei Planungsbüros.
Denis Wagner wirkt nachdenklich, wenn er sich auf der Baustelle im Badehaus umsieht. Dort wo früher mal die Sauna war, sind zumindest die Zwischendecken abgerissen worden. Ein Gewirr aus dicken und dünnen Rohren dick verpackt in silberfarbener Dämmung ist freigelegt. Für den Laien sieht das nach Chaos aus. "Eigentlich sollten hier die Elektro- und Heizungsanlage längst schon abgebaut sein", sagt Wagner. Da aber hätten sich die Planer komplett verkalkuliert.
Heizung muss laufen
Holger Wohlleben, der Projektleiter nickt. "Die Planer hatten sich das alles ein bisschen anders vorgestellt. Sie dachten, wir schalten ab, machen Platz und bauen einfach neu“, so Wohlleben. Aber zumindest in Teilbereichen müsse das Haus in Betrieb bleiben. Vor allem wegen des zeltartigen Daches und seiner empfindlichen Membran muss beispielsweise die Heizung laufen.
Die Planer hatten sich das alles ein bisschen anders vorgestellt.
Die Abrissarbeiten wurden deshalb unterbrochen und aktuell läuft auf der Baustelle nichts. Aber in der Zwischenzeit haben die Fachplaner laut Wohlleben zumindest dokumentiert, wo welche Leitungen verlaufen. "Das stand in den alten Plänen gar nicht drin", sagt der Projektleiter. Der Eindruck vom Chaos scheint zu stimmen.
So schnell es geht, sollen die Arbeiten fortgesetzt werden. Projektleiter Wohlleben hofft, dass sich Firmen finden. "Mit einem Drei-Mann-Betrieb brauchen wir hier gar nicht erst anfangen." Die Gewerke müssen europaweit ausgeschrieben werden.
Gleich zwei Planungsbüros gefeuert
Glanzleistungen haben die involvierten Planer bisher offenbar nicht vollbracht im Badehaus. Inzwischen schon zum zweiten Mal hat die Gemeinde das federführende Planungsbüro sprichwörtlich in die Wüste geschickt. Die Gemeinde hat deshalb auch noch zwei Gerichtsverfahren am Hals. "Ja wir haben hier gleich mehrere Planer-Runden gedreht. Jetzt haben wir den Vertrag mit dem nächsten Planer canceln müssen", bestätigt Wagner. "Einfach weil die Fristen nicht eingehalten wurden. Wir kommen immer mehr im Verzug, und deshalb mussten wir schon wieder die Reißleine ziehen."
Auch das Dach wird saniert
Immerhin – die Pläne wie das Badehaus umgebaut werden soll – sind fertig und werden nicht mehr geändert. Nach denen richten sich nun sämtliche Arbeiten. Und es gibt eine weitere gute Nachricht. Auch das zeltartige Dach des Badehauses kann saniert werden. Unter anderem dafür hat das Land noch einmal fünf Millionen Euro Fördergeld draufgelegt.
Das Dach bekommt nach Angaben Wagners nicht nur eine neue Dämmung, sondern auch Durchlässe. „Dann können wir das Tageslicht nutzen – vor allem für die Patienten der Augen-Rehaklinik wird das von Vorteil sein“, ist Wagner überzeugt. Insgesamt belaufen sich die Baukosten für die Sanierung des Badehauses auf rund 15 Millionen Euro.
Reha-Klinik im Investitionsstau
Die Reha-Klinik im gleichen Gebäude muss ebenfalls dringend saniert werden. Nach 30 Jahren bröckelt nicht nur die Fassade. Wann es hier los geht, steht aber noch in den Sternen. Nach der Insolvenz des Klinikverbundes Regiomed im vergangenen Jahr ist der Landkreis Hildburghausen Klinik-Betreiber und die Gemeinde Masserberg Immobilienbesitzerin. Landrat Sven Gregor und Bürgermeister Denis Wagner hoffen auf finanzielle Hilfe vom Land. Nach ersten Schätzungen sind mindestens zehn Millionen Euro nötig. Jetzt soll erst einmal der abgewetzte Teppich in der Klinik erneuert werden.
MDR (nis)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 01. Februar 2025 | 19:00 Uhr
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