Kinder als Sternsinger verkleidet stehen für ein Gruppenfoto in einer Kirche.
In Gernrode im Eichsfeld waren 44 Mädchen und Jungen zehn Tage lang unterwegs, um Spenden zu sammeln und den Segen zu bringen. Bildrechte: MDR/Gregor Mühlhaus

Brauchtum Sternsinger in Thüringen unterwegs - weniger Kinder als sonst

05. Januar 2025, 15:16 Uhr

"Christus segne dieses Haus" schreiben Sternsinger in abgekürzter Weise derzeit vielerorts an Häuser und Wohnungen, Altenheime und Krankenhäuser. Doch es sind weniger Kinder als sonst, die rund um den 6. Januar in Thüringen als Heilige Drei Könige unterwegs sind. Das könnte an den Ferien liegen.

Die Sternsinger sind in diesen Tagen landesweit unterwegs. Allerdings sind es nach Angaben des katholischen Bistums Erfurt etwas weniger Kinder als sonst, die als Heilige Drei Könige verkleidet den Segen in die Häuser tragen und Spenden für Kinder und Familien in Notsituationen sammeln.

Den Grund dafür sieht das Bistum darin, dass der Auftakt der Sternsingeraktion rund um den Dreikönigstag (6. Januar) in diesem Jahr in den Schulferien liegt. Einige Kirchgemeinden haben ihre Sternsinger-Aktionen daher um eine Woche verschoben.

6. Januar Der Dreikönigstag, auch Fest der Heiligen Drei Könige oder Epiphanias-Fest, ist ein christliches Fest am 6. Januar. Der Tag erinnert an den Besuch der Weisen aus dem Morgenland bei Jesus an der Krippe und damit an das Erscheinen Gottes in der Welt.

Sternsinger ziehen daher am 6. Januar bundesweit von Haus zu Haus und bringen über Türen die Aufschrift "20 C M B 25" ("Christus mansionem benedicat 2025", Christus segne dieses Haus) an.

Sechs Männer sind als Sternsinger verkleidet und stehen im Halbkreis vor einer Weihnachtsmarktbude - mit einem Stern und einem Akkordeon 1 min
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Sie steuerten die Stationen an, die die Kinder nicht besuchen. Dazu gehören Kneipen und Gaststätten. Sie sangen und sammelten für das Kinderhilfswerk "Sternsinger" und für Kinderrechte.

MDR FERNSEHEN So 05.01.2025 19:00Uhr 00:24 min

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In vielen Regionen nur mit Anmeldung

Insgesamt ist das Bistum mit dem Zuspruch zufrieden. Wie ein Sprecher sagte, bleibe das Sternsingen bei den Kindern sehr beliebt. Der zeitliche Aufwand sei recht überschaubar. Dennoch gebe es in diesem Jahr auch in der katholischen Hochburg in Thüringen, dem Eichsfeld, weniger Kinder beim Sternsingen.

Im Eichsfeld erteilen die Sternsinger den Haushalten weiterhin unangemeldet ihren Segen. In anderen Gemeinden in Thüringen müssen sich Familien anmelden, wenn sie Besuch von den Heiligen Drei Königen erhalten möchten. Diese besuchen in vielen Regionen auch Pflegeheime und Krankenhäuser.

Relativ stabil geblieben ist das Spendenaufkommen. In den vergangenen zehn Jahren sammelten die Thüringer Sternsinger im Schnitt 350.000 Euro jährlich. Das Geld fließt in Hilfsprojekte für Kinder in Entwicklungsländern.

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Was bleibt von Weihnachten und was können wir vom Fest mitnehmen in das neue Jahr? Die Frage beschäftigt Ramón Seliger von der Diakoniestiftung in Weimar.

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MDR (mm)

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Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 05. Januar 2025 | 19:00 Uhr

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