Untersuchungshaft Zwangsprostitution: Polizei Chemnitz nimmt Verdächtigen fest
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24. Juni 2024, 13:05 Uhr
Am Freitag konnte die Chemnitzer Polizei einen 29 Jahre alten Mann festnehmen, dem unter anderem Menschenhandel, sexuelle Ausbeutung sowie gewerbsmäßiges Einschleusen von Ausländern vorgeworfen wird. Wie die Polizei mitteilte, konnte der Chinese bei der Einreise am Flughafen Berlin-Brandenburg festgesetzt werden.
Er soll seit Anfang 2023 Frauen aus China nach Deutschland gebracht und in Chemnitz, Leipzig, Dresden und auch bundesweit in Wohnungsbordellen zur Prostitution gezwungen haben. Den Vorwürfen zufolge stellte der Mann den Frauen vor ihrer Abreise zunächst legale Arbeit in Deutschland in Aussicht.
Um die Schleuser zu bezahlen, habe er dann "Reisekosten" von den Chinesinnen eingefordert, welche sie in den meisten Fällen nicht aufbringen konnten. Die entstandenen "Schulden" sollten die Frauen abarbeiten, indem sie sich prostituierten. Hierfür habe der Mann die chinesischen Staatsbürgerinnen über Erotikplattformen potentiellen Freiern angeboten. Um dem Zugriff deutscher Behörden zu entgehen, seien die Frauen innerhalb der Wohnungsbordelle im Bundesgebiet ausgetauscht worden.
Mann befindet sich in Untersuchungshaft
Der 29-Jährige habe außerdem kein eigenes Gewerbe angemeldet und dadurch ein unversteuertes Jahreseinkommen im oberen fünfstelligen Bereich generiert, so die Polizei. Nach der Festnahme wurde am Freitag eine Wohnung in Chemnitz durchsucht. Die Auswertung der sichergestellten Beweise dauert nach Polizeiangaben noch an. Der Mann befindet sich nach Erlass eines Haftbefehls durch das Amtsgericht Chemnitz nun in Untersuchungshaft.
MDR (ali)/AFP
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 24. Juni 2024 | 12:30 Uhr