Ein Polizist hält bei einer Übung im Bildungszentrum der Thüringer Polizei eine blau markierte Übungsversion der Waffe „FN Herstal Scar-SC“ im Anschlag.
Ein Polizist hält bei einer Übung im Bildungszentrum der Thüringer Polizei eine blau markierte Übungsversion der Waffe "FN Herstal Scar-SC" im Anschlag. Bildrechte: picture alliance/dpa | Michael Reichel

Innere Sicherheit Polizei führt 1.200 neue Gewehre ein und rangiert alte Waffen aus

20. März 2024, 13:10 Uhr

Im Thüringer Bildungszentrum der Polizei werden aktuell Polizistinnen und Polizisten darin geschult, ein neues Gewehr nutzen zu können. Bis zum Sommer sollen die sogenannten Mitteldistanzwaffen an die Dienststellen ausgeliefert werden. Die alten MP5-Maschinenpistolen werden aussortiert.

Die Thüringer Polizei hat mit der Einführung eines neuen Gewehrs begonnen. Derzeit werden Beamtinnen und Beamten im Umgang mit der neuen sogenannten Mitteldistanzwaffe begonnen. Insgesamt hat der Freistaat nach Angaben des Innenministeriums etwa 1.200 kompakte Gewehre des belgischen Herstellers FN Herstal bestellt, davon etwa 130 Trainingswaffen.

Diese Waffen werden die Maschinenpistole vom Typ MP5 des deutschen Herstellers Heckler & Koch ersetzen. Die Mitteldistanzwaffen kommen bei der Polizei etwa zum Einsatz, um Ziele in größeren Entfernungen zu treffen. Gleichzeitig sollen die alten, aber noch funktionstüchtigen Maschinenpistolen anderen Bundesländern angeboten werden.

Schulung im Umgang mit neuen Waffen bereits begonnen

Nach Angaben des Herstellers sollen alle bestellten Waffen bis zum Ende des ersten Halbjahres ausgeliefert sein. Ehe die Waffen an die einzelnen Dienststellen übergeben werden, müssen die Beamtinnen und Beamten erst lernen, die neue Waffe einzusetzen. Damit hat die Polizei bereits Anfang März begonnen. Zunächst werden 20 sogenannte Mastertrainer ausgebildet, die ihr Wissen dann an andere Polizeitrainer weitergeben sollen.

Polizisten üben im Bildungszentrum der Thüringer Polizei mit der Waffe „FN Herstal Scar-SC“.
Seit Anfang März üben Polizistinnen und Polizisten im Bildungszentrum der Thüringer Polizei den Umgang mit der neuen Waffe. Bildrechte: picture alliance/dpa | Michael Reichel

Rund 1.100 alte Maschinenpistolen werden in Thüringen ausgesondert

Sobald bei der Polizei die Einführung des neuen Gewehrs abgeschlossen ist, will Thüringen mehrere hundert alte Maschinenpistolen abgeben,. Etwa 1.100 Waffen des Modell MP5 müssten dann aus den Beständen der Polizei ausgesondert werden, sagte ein Sprecher der Landespolizei der "Deutschen Presse-Agentur". Ein Teil der Maschinenpistolen, die in den Beständen der Landespolizei lagern oder in den Streifenwagen der Polizei mitgeführt werden, gehöre dem Bund und müssten demzufolge auch wieder zurückgegeben werden.

Austausch einer weiteren Waffe in Planung

Andere, auszusondernde Maschinenpistolen sollten anderen Bundesländern angeboten werden, sagte der Sprecher. Dieser Typ Waffe würde nach wie vor genutzt werden. Das Innenministerium erklärte, dies sei wirtschaftlicher als die Verschrottung. Die MP5 von Heckler & Koch ist bei der Thüringer Polizei nach der Wende eingeführt worden. Die ersten seien von 1968, sagte ein Ministeriumssprecher. Dennoch würden die meisten dieser Waffen noch immer funktionieren.

Ein Polizeibeamter mit Maschinenpistole im Anschlag
Ein Polizeibeamter mit einer alten MP5 im Anschlag vor dem Landgericht Gera. (Archivbild) Bildrechte: picture-alliance/ZB/Jan-Peter Kasper

Zugleich hieß es, die Thüringer Polizei werde sich demnächst mit dem möglichen Austausch einer weiteren Waffe beschäftigen. Innerhalb der nächsten etwa zwei Jahre soll geprüft werden, wie lange die aktuelle Dienstpistole der Beamten vom Typ P10 von Heckler & Koch noch eingesetzt werden kann.

MDR/dpa (jml)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | THÜRINGEN JOURNAL | 05. März 2024 | 19:00 Uhr

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