Havarie Deutlich erhöhte Werte: Wieder Ammoniak-Austritt in Rudolstadt - Häuser evakuiert
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19. Juli 2023, 15:54 Uhr
Wegen eines erneuten Ammoniak-Austritts aus einer ehemaligen Molkerei in Rudolstädter Ortsteils Schwarza haben Anwohner ihre Wohnungen verlassen müssen. Nach Angaben des Landratsamts wurden neun Wohnhäuser evakuiert. Zuvor seien "deutlich erhöhte Werte" des stechend riechenden Gases Ammoniak gemessen worden. Eine Bundesstraße unweit des Molkereigeländes sei über mehrere Stunden hinweg gesperrt gewesen.
Etwa 60 Feuerwehrleute und andere Helfe seien bis zum frühen Mittwochmorgen im Einsatz gewesen. Zuvor hatten Anwohner wegen eines starken Geruchs Alarm geschlagen.
Ammoniak aus defekter Leitung entwichen
Das Ammoniak trat nach Angaben des Landratsamts aus einer defekten Leitung der Molkerei-Kühlanlage aus. Laut Landratsamt umschlossen Feuerwehrleute die undichte Leitung zunächst mit Wasser umschließen, um das das Gas zu binden und die Geruchsbelästigung zu stoppen. Eine Fachfirma soll die Ammoniak-Reste am Mittwoch aus der Kühlanlage abpumpen.
Stichwort: Ammoniak Ammoniak wird unter anderem als Kühlungsmittel eingesetzt. Als Gas hat es einen stechenden Geruch, der bereits bei geringer Konzentration wahrgenommen werden kann. Es riecht unangenehm nach Katzenurin. Beim Einatmen kann es reizend bis ätzend wirkend und sogar lebensgefährlich sein.
Bereits am Wochenende war eine kleinere Menge Ammoniak auf dem Gelände ausgetreten. Auch in diesem Fall waren unter anderem Feuerwehrleute im Einsatz. Auf dem Betriebsgelände finden laut Landratsamt derzeit Rückbauarbeiten statt.
MDR (jhi/dpa/co)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 19. Juli 2023 | 10:00 Uhr