Tiere Nach der Waschbärrettung in Schleiz: Warum sich die Feuerwehr mit den Jägern streitet
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15. Februar 2024, 11:00 Uhr
Der Streit nach der Rettung eines Waschbären in Schleiz durch die Freiwillige Feuerwehr hört nicht auf. Die wehrt sich nun gegen Vorwürfe des Thüringer Jagdverbandes, das Tier hätte nicht gerettet werden dürfen. Darum geht es.
Die Freiwillige Feuerwehr Schleiz im Saale-Orla-Kreis wehrt sich gegen Vorwürfe des Thüringer Landesjagdverbandes. Der hatte kritisiert, dass die Kameraden einen Waschbären in der Stadt eingefangen und dann außerhalb der Stadt freigelassen hatten - auf Bitten der Polizei.
Feuerwehr: Jäger sei dabeigewesen
Ein Jäger hätte das Tier beseitigen müssen, hieß es. Wie die Feuerwehr Schleiz nun mitteilte, sei ein Jäger vor Ort gewesen, er habe aber nichts unternommen.
Die Stadtverwaltung Schleiz hatte nach eigenen Angaben die Jagdbehörde informiert, diese leitete offenbar die Informationen an den zuständigen Jagdpächter weiter. Nach dem Jagdrecht dürfen Jäger nicht im Stadtgebiet schießen oder Fallen aufstellen.
Zuletzt mehr Waschbären geschossen
Laut Landesjagdverband bleibt der Waschbär in Thüringen ein Problem. Die Tiere machen Jagd auf seltene Frosch- und Krötenarten oder plündern Eier aus den Nestern des Schwarzstorchs.
Nach Zahlen des Thüringer Landesjagdverbandes wurden zuletzt etwa 13.000 Waschbären pro Jahr geschossen, das sind etwa 2.500 mehr als noch vor fünf Jahren. Die ersten Tiere gelangten Anfang der Neunzigerjahre nach Nord- und Westthüringen. Weil die Waschbären dort keine natürlichen Feinde haben, werden sie von Jägern bekämpft. Unmittelbar nach 1989 gab es in Thüringen 35 Tiere - vergangenes Jahr fast 400-mal so viele.
Waschbären gehen nachts gern auf Nahrungssuche, auch in Nähe von Menschen - wie diese Bilder einer Überwachungskamera aus dem Landkreis Greiz zeigen.
Was tun gegen Waschbären?
Es wird dringend davon abgeraten, Waschbären zu füttern. In einigen Bundesländern ist dies sogar verboten.
Waschbären stehen nicht unter Artenschutz, aber das Töten ist Jägern vorbehalten. Wird gegen Schonzeiten verstoßen, gibt es Strafen bis zu 5.000 Euro.
Damit sich der Waschbär in der Nähe von Wohngebieten nicht heimisch fühlt, gibt es einige Tipps: Schlupflöcher an Gartenhütten und Schuppen verschließen, Sperrmüll zeitnah fortschaffen, keine Speisereste auf den Komposthaufen werfen, Bäume beschneiden, deren Zweige aufs Dach reichen.
(Quelle: ARD BRISANT)
MDR (kabe/dst)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 15. Februar 2024 | 08:30 Uhr
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