Landgericht Gera Tödlicher Brandanschlag in Pottiga: 36-Jähriger muss zehn Jahre in Haft

10. August 2023, 15:51 Uhr

Im Prozess um ein Familiendrama mit tödlichem Ende hat das Landgericht Gera am Donnerstag einen 36-jährigen Mann zu zehn Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann in der Silvesternacht von 2022 auf 2023 sein Elternhaus in Pottiga im Saale-Orla-Kreis angezündet hat. Sein Vater hatte durch den Brand schwere Verletzungen erlitten, an denen er zwei Monate später starb. Der Angeklagte wurde wegen Totschlags verurteilt.

Staatsanwaltschaft und Nebenklage hatten elf Jahre Haft gefordert, der Verteidiger neun Jahre. Der Angeklagte hatte in dem Prozess zwar kein vollständiges Geständnis abgelegt. Er hatte aber zugegeben, Benzin in der Küche des gemeinsamen Wohnhauses verteilt zu haben. Er habe damit seinem gewaltbereiten, alkoholkranken Vater drohen wollen.

Gutachten hatten jedoch ergeben, dass nur der Angeklagte dann das Feuer gelegt haben kann. Laut Gericht nahm er damit zumindest fahrlässig in Kauf, seine Eltern schwer zu verletzen. Der Vater erlitt schwere Brandverletzungen, die Mutter wurde ebenfalls schwer verletzt.

MDR (hey/dr)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 10. August 2023 | 19:00 Uhr

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