umgestürzter Kran 2 min
Sehen Sie hier ein Video über das Kranunglück an der Bleilochtalsperre. Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk

Saale-Orla-Kreis Tödliches Kran-Unglück: Äußerst schwierige Bergung - Folgen für B90-Ausbau offen

06. September 2024, 10:48 Uhr

Nach dem tödlichen Unfall an der Bleilochtalsperre hat die Kriminalpolizei den Unglücksort untersucht. Am Mittwoch war auf einer Brücke ein Kran umgestürzt, ein Mensch kam ums Leben. An der äußerst schwierigen Bergung waren sieben Feuerwehren, das Technische Hilfswerk, Höhenretter, Taucher und die Wasserrettung beteiligt. Die Feuerwehr hatte genau dieses Szenario kurz zuvor geübt.

Nach dem tödlichen Unglück mit einem 30-Meter-Kran an der Bleichlochtalsperre in Saaldorf (Saale-Orla-Kreis) hat die Kriminalpolizei am Donnerstag den Unfallort untersucht.

An der Bleilochtalsperre in Thüringen ist ein Baukran auf einer Brücke umgestürzt. Teile des Krans liegen im Wasser. Die Baustelle befindet sich auf einer Brücke der B90, die über die Bleilochtalsperre nahe Bad Lobenstein (Saale-Orla-Kreis) führt.
Die Identität des Toten ist geklärt. Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk

Wie die Beamten MDR THÜRINGEN sagten, ist die Identität des Toten geklärt. Es handelt sich demnach um einen 60-jährigen Bauarbeiter aus der Slowakei. Er war unter dem Kran eingeklemmt worden. Ein 30-Jähriger wurde schwer, drei weitere Männer wurden leicht verletzt. Die Folgen für den Ausbau der B90 sind noch offen. Zur Ursache des Unglücks gibt es erste Hinweise.

Am Mittwochmittag war ein Baukran auf der Baustelle für die neue Brücke über den Bleilochstausee umgestürzt. Er fiel dabei nicht auf die Straße. Die Kriminalpolizei und das Amt für Arbeitsschutz untersuchen derzeit vor Ort die Unfallursache. Einen Zusammenstoß mit einem Pkw schloss die Polizei am Donnerstag als Ursache aus.

Den Beamten zufolge könnten die Ermittlungen wegen ausstehender Gutachten einige Zeit in Anspruch nehmen. Wann der Kran geborgen werden kann, ist demnach unklar. Dies hänge vom Fortgang der Ermittlungen ab.

Schwierige Bergung nach Unglück an Bleilochtalsperre

Die Bergung auf der Brücke sei äußerst schwierig gewesen, hieß es von der Polizei. Sieben Feuerwehren, das Technische Hilfswerk, Höhenretter aus Gera und Plauen, Taucher aus Zeulenroda und die Wasserrettung waren am Mittwochnachmittag im Einsatz. Die Feuerwehr habe vor wenigen Wochen genau dieses Szenario noch geübt, sagte Dominic Schmelter, Kreisbrandinspektor des Saale-Orla-Kreises.

Die Baustelle befindet sich auf einer Brücke der B90, die über die Bleilochtalsperre nahe Bad Lobenstein (Saale-Orla-Kreis) führt. Sie gilt mit einer Länge von 28 Kilometern und einem Wasservolumen von 215 Millionen Kubikmetern als größter Stausee in Deutschland.

An der Bleilochtalsperre in Thüringen ist ein Baukran auf einer Brücke umgestürzt. Teile des Krans liegen im Wasser. Die Baustelle befindet sich auf einer Brücke der B90, die über die Bleilochtalsperre nahe Bad Lobenstein (Saale-Orla-Kreis) führt.
Bei dem Unfall mit einem Kran an der Bleilochtalsperre in Ostthüringen kam eine Person ums Leben, drei weitere wurden verletzt. Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk.

Aufgrund des schlechten Zustands des Bauwerks wird derzeit an einem Ersatzneubau gearbeitet. Bis zur Fertigstellung der neuen Brücke wird der Verkehr noch über die alte Brücke geführt.

65-Millionen-Projekt: Kran für Bauarbeiten zum B90-Ausbau eingesetzt

Angaben zur Fortsetzung der Bauarbeiten und zu deren Zeitplan seien zum jetzigen Stand nicht möglich, teilte ein Sprecher der für den Bau zuständigen Bund-Länder-Gesellschaft Deges auf Anfrage mit. Laut Polizei hängt von dem Fortgang der Ermittlungen ab, wann der umgestürzte Kran und die Trümmer auf der Brückenbaustelle über den Stausee bei Saaldorf beseitigt werden können. Die Deges ist Bauträger für den mit rund 64,5 Millionen Euro veranschlagten Ausbau der Bundesstraße 90 an der Bleilochtalsperre.

Teil des Projekts ist der Neubau einer 257 Meter langen Brücke, die das bisherige Bauwerk ersetzen soll. Dafür wurde parallel zur bisherigen Überführung eine Brückenbaustelle errichtet. Auf der roten Stahlkonstruktion war der Kran umgestürzt. Am Bau beteiligt sind laut Deges vier Bauunternehmen sowie Kleingewerke.

MDR (jml/dvs/jn)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 04. September 2024 | 13:00 Uhr

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