Saale-Holzland-Kreis Wie ein Lese-Café das kulturelle Leben einer Gemeinde bereichert
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10. April 2024, 16:42 Uhr
Das kleine Café "Petit Cockette" in Bürgel will das kulturelle Leben im Ort wieder etwas aufleben lassen. Dort gibt es seit diesem Jahr einen Lese-Café-Tag - immer am letzten Dienstag im Monat. Inhaberin Dagmar Posse-Schmeißer sagt: Lesen und Kultur sei wichtig, vor allem jetzt, wo die Bibliothek in Bürgel geschlossen ist.
Das "Petit Cockette" an der Bürgeler Hauptstraße ist klein, aber fein - weiß und bonbonfarben eingerichtet, mit einem Hauch Nostalgie. Eigentlich sind Torten die Leidenschaft von Dagmar Posse-Schmeißer - die von allen nur Daggi genannt wird.
Doch jetzt hat sie ein neues Baby aus der Taufe gehoben: "'Mein Lese-Café Tag' ist ganz neu. In diesem Jahr haben wir das angefangen, weil die Bibliothek gibt es nicht mehr. Und ich habe mir gesagt, wir werden jetzt einfach mal versuchen, so einen Lesetag zu starten."
Erste Lesungen waren voller Erfolg
Dem Bauchgefühl folgend, kam die Idee "bombastisch" an, wie Posse-Schmeißer sagt. Bei den ersten beiden Lesungen - einmal Bürgeler Chronik und dann Holzländer Heimatgeschichten - platzte das "Petit Cockette" fast aus den Nähten. Auch wenn die Inhaberin, wie sie selbst sagt, vor lauter Aufregung kalte Soljanka servierte und das Mikro zu leise eingestellt war.
"Viele sagten, sie wollen wiederkommen und lieferten gleich Vorschläge für kommende Lesungen. Sie sagten, Mensch Daggi mach doch mal Krimi oder erotische Geschichten." Und da hat Daggi auch schon jemandem im Auge, eine Bürgelerin hatte ein erotisches Buch veröffentlicht. Vielleicht wird das auch bald im "Petit Cockette" zu hören sein.
Programm bis August steht
Jeden letzten Dienstag im Monat ab 17:30 Uhr, wenn der Torten- und Eisverkauf beendet ist, steht im "Petit Cockette" nun Literatur im Mittelpunkt. Gelesen wird, was gefällt. Krimi, Historie oder Lyrik. Zwischendrin können sich die Zuhörer mit selbst gemachten Delikatessen der Inhaberin stärken.
Bis August stehen die kommenden Vorleser fest - der nächste am 30. April wird Andreas Koch aus dem nahen Hermsdorf sein. Das kündigt bereits ein selbstgeschriebenes Schild am Eingang an. Koch wird dann selbst geschriebene Gedichte vortragen.
Mehr will Dagmar Posse-Schmeißer erst mal nicht verraten. Nur so viel: Ihr persönlicher Wunsch wäre, dass sie Mark Benecke mal für eine Lesung gewinnen könnte. "Das wär' natürlich ein Ding, wenn der Mark Benecke mal sagt, ach, ich bin gerade mal hier und würde gern ein Eis essen - und dann seine pathologischen Sachen vorträgt".
MDR (jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 10. April 2024 | 12:30 Uhr
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