Peter Kleine, 2022
Auch der Weimarer OB, Peter Kleine (parteilos), unterzeichnete den offenen Brief mehrerer Kommunalpolitiker, in dem die Oberzentrums-Pläne des Landes kritisiert werden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Landesentwicklung Pläne zu neuen Oberzentren: Landräte werfen Land Beliebigkeit vor

19. Januar 2024, 13:28 Uhr

Nachdem am Dienstag Pläne zur Erweiterung der Oberzentren in Thüringen beschlossen worden sind, haben führende Kommunalpolitiker nun in einem offenen Brief ihren Unmut geäußert. Sie werfen dem Land Beliebigkeit vor.

Führende Thüringer Kommunalpolitiker haben die Pläne der Landesregierung für weitere Oberzentren scharf kritisiert. In einem gemeinsamen offenen Brief heißt es, mit den vorgesehenen Änderungen werde eine Beliebigkeit geschaffen, die die Oberzentren entwerte. Der - so wörtlich - inflationären Ausweisung von Zentren werde Tür und Tor geöffnet. Mit den Plänen würden die bestehenden und fachlich sinnvollen Vorgaben für ein Oberzentrum konterkariert. Außerdem sehen die Politiker die Zusammenarbeit der Kommunen gefährdet.

Unterzeichnet haben das Schreiben die Landräte der Landkreise Unstrut-Hainich und Gotha, die Oberbürgermeister von Mühlhausen, Gotha und Weimar sowie der Bürgermeister der Stadt Bad Langensalza.

Neue Pläne zu Oberzentren sollen Mitte des Jahres in Kraft treten

Das Kabinett hatte am Dienstag einen zweiten, überarbeiteten Entwurf zum neuen Landesentwicklungsprogramm beschlossen. Demnach soll das Oberzentrum in Südthüringen um die Städte Meiningen und Schmalkalden ergänzt werden, zudem solle die Stadt Nordhausen als weiteres Oberzentrum ausgewiesen werden. Damit befände sich in jeder der vier Thüringer Planungsregionen mindestens ein Oberzentrum, hieß es. Das neue Landesentwicklungsprogramm soll Mitte des Jahres in Kraft treten.

Oberzentren bieten mehr Infrastruktur

Oberzentren sind zentrale Orte innerhalb einer Region, die vom Land festgelegt werden. Sie haben bestimmte Funktionen innerhalb ihrer Region und stellen damit auch mehr Infrastruktur für die Bürger zur Verfügung als andere Orte. In der Regel beheimaten Oberzentren Hochschulen, Veranstaltungshallen oder bedeutende Einrichtungen und Behörden.

Mit der Hochstufung von Nordhausen gebe es jetzt in jeder der vier Thüringer Planungsregionen mindestens ein Oberzentrum, erklärte die Ministerin. Bisher haben im Freistaat nur Erfurt, Jena und Gera den Status eines Oberzentrums. Auch Eisenach hatte sich für ein Oberzentrum in Stellung gebracht und wurde bereits im ersten Entwurf des Landesentwicklungsprogramms als Oberzentrum genannt.

MDR (ost,kuk)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 19. Januar 2024 | 13:00 Uhr

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