Aurora Borealis Polarlichter über Thüringen auch in der Nacht zu Sonntag
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12. Mai 2024, 12:38 Uhr
Seltene Polarlichter haben in der Nacht zu Samstag und Sonntag über Thüringen und anderen Regionen ein ungewöhnliches Lichtspiel erzeugt. Ursache für das seltene Schauspiel sind außergewöhnlich starke Sonnenstürme, die auf das Magnetfeld der Erde treffen.
Auch in der Nacht zu Sonntag konnten in Thüringen wieder die Polarlichter beobachtet werden. Allerdings war das Spektakel nicht mehr ganz so ausgeprägt wie in der Nacht zum Samstag, sagte der Leiter der Sternwarte Suhl im Thüringer Wald Olaf Kretzer.
"Man brauchte eine Kamera oder eine richtig dunkle Gegend, um das Himmelspektakel zu entdecken". Schaulustige hätten sich dafür beispielsweise auf den mehr als 700 Meter hohen Dolmar bei Meiningen begeben müssen, so Kretzer.
Seltene Polarlichter in der Nacht zu Samstag
Die Polarlichter hatten schon in der Nacht zu Samstag über Thüringen und anderen Regionen ein ungewöhnliches Lichtspiel erzeugt. Vor allem am späten Samstagabend zeigte sich am Himmel violettfarbenes Flirren. Auslöser sind die stärksten Sonnenaktivitäten seit gut 20 Jahren. Bereits im November waren über Teilen Thüringens Polarlichter zu sehen, so Kretzer.
Das Naturschauspiel sei von kurz vor Mitternacht bis etwa 3.00 Uhr morgens zu beobachten gewesen. Etwa zwei Dutzend Schaulustige hätten in der Sternwarte Suhl das farbenfrohe Phänomen verfolgt und fotografiert.
Äußerst selten in unseren Breitengraden
In Deutschland sind Polarlichter äußerst selten zu sehen, da sie normalerweise in den polaren Regionen, näher am magnetischen Nordpol, auftreten. Selbst wenn die Bedingungen optimal sind, um sie zu beobachten, können Wolken und Lichtverschmutzung die Sichtbarkeit beeinträchtigen.
Mit bloßem Auge sind die Lichter jedoch nicht immer direkt sichtbar. Besonders gut lassen sie sich mit der Kamera einfangen. Dazu reicht es, ein Handy zum Fotografieren auf dem Fensterbrett zu platzieren und die Aufnahme mehrere Sekunden lang zu belichten. Noch besser gelingt es mit einer Spiegelreflexkamera, die auf einem Stativ platziert ist.
So entstehen Polarlichter
Polarlichter, auch bekannt als das Nordlicht (Aurora borealis) oder Südlicht (Aurora australis), entstehen, wenn geladene Partikel aus der Sonne in die Erdatmosphäre gelangen. Dort kollidieren sie mit Gasmolekülen und erzeugen ein Leuchten in verschiedenen Farben, hauptsächlich in Grün, Rot und Pink.
Die Stärke eines solchen Sturms wird laut Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in drei fünfstufigen Kategorien angegeben. Der aktuelle Sonnensturm der Klasse fünf sei sehr stark, sagte Kretzer. Im vergangenen Jahr, als von der Sternwarte Suhl aus viermal Polarlichter beobachtet werden konnten, habe es sich um schwächere Sonnenstürme gehandelt.
MDR (jhi/sar)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 11. Mai 2024 | 19:00 Uhr
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