Der Industriegeschirrspüler braucht 90 Sekunden für 24 Gläser. "Mit einer Spülhitze von 90 Grad ist auch die Hygiene deutlich besser, als wenn jeder der 20 Glühweinstände selbst spülen würde", sagt Britta Dietrich. Gemeinsam mit ihrem Mann Stefan Dietrich, der in Mühlhausen als Gemüsehändler tätig ist, hat sie das neue Mehrwegsystem ausgeklügelt.

Die Platzverhältnisse am Untermarkt lassen es einfach nicht zu, dass jeder Standbetreiber selbst spült. Deshalb gibt es eine zentrale Verleihbar; mit je einer Station auf dem Untermarkt und dem Kristanplatz. Gespült wird nur an einer Stelle. Hierher bringen auch alle Standbetreiber ihre gebrauchten Gläser zurück.

Vor vier Jahren beschloss der Stadtrat Mühlhausen, dass es auf dem Weihnachtsmarkt ein Mehrwegsystem geben soll. Diese Idee setzte Gemüsehändler Stefan Dietrich um. Er schaffte eine mobile Spülstation und die Gläser an. 10.000 Gläser mit dem Motiv der Bachkirche und weitere 10.000 Gläser mit einem anderen Motiv standen für alle Fälle schon bereit.

Auch für die Stadt ist es ein Test. Wenn der Weihnachtsmarkt am Sonntagabend zu Ende ist, steht fest, ob das neue Konzept aufgeht.

Ein 0,2 Liter-Glas kostet zunächst fünf Euro. Wird es nicht mehr gebraucht, erhält der Besucher vier Euro zurück. Vom Restbetrag von einem Euro werden die Kosten für Wasser und Strom bezahlt. Besucher können sich an den Ständen die Gläser füllen lassen. Benutzte Gläser werden bei Bedarf auch ausgetauscht.

Wer will, kann das Glas auch mit nach Hause nehmen und behalten.  Die ersten Kunden an der Verleihbar kamen aus Eisenach, um sich ein Glas mit Mühlhäuser Motiv zu kaufen.