Fünf Personen stehen in einem Hauseingang.
Stolz aufs neue Haus: Werner Achilles, Peter Meding, Rainer Böning, Ralf Riemann und Bürgermeister Kai Herz. (v.l.) Bildrechte: MDR/Claudia Götze

Nach Jahr der Ungewissheit "Rimbach-Show" kann weitergehen: Mühlhäuser Kirmesgemeinde findet neues Zuhause

19. August 2024, 16:14 Uhr

Eine der ältesten Mühlhäuser Kirmesgemeinden hat ein neues Domizil: Nach 30 Jahren am Petristeinweg ist die Kirmesgemeinde "Am Rimbach" in die Tonbergstraße in Mühlhausen umgezogen. Mit mehr Komfort für die Besucher und ehrenamtlichen Helfer. Die "Rimbach-Show", das beliebte Männerballett, kann weitergehen.

Im vergangenen Herbst sah es nicht gut aus für die Kirmesgemeinde "Am Rimbach" - mit schlaflosen Nächten und Angst, dass es 2024 für die Gemeinde keine Kirmes geben könnte. Nach dem Abbau der Kirmes 2023 wurde dem Verein mitgeteilt, dass er nicht mehr auf dem Hof des Möbelhauses feiern könne. "Wir bekamen eine Kündigung zum Ende des Jahres 2023", erklärt der neue Kirmesbürgermeister Kai Herz.

Der Sprachlosigkeit folgte eine intensive Suche. Auch das jetzige Gebäude in der Tonbergstraße sei ihnen zum Kauf angeboten worden. Weil das aber nicht machbar sei für einen gemeinnützigen Verein, habe er den Mühlhäuser Oberbürgermeister Johannes Bruns (SPD) um Hilfe gebeten. Das hat geklappt: Die Stadt hat das Gebäude gekauft und die Kirmesgemeinde bekam einen Erbpachtvertrag für 66 Jahre.

Zwei Männer an einer Theke schauen in die Kamera. Zwischen ihnen stehen drei Bier auf einem Tablett.
Kirmesbürgermeister Kai Herz (l.) und Werner Achilles, früher auch Bürgermeister, freuen sich über das neue Haus. Bildrechte: MDR/Claudia Götze

Ausmisten und Umzug mit großem Aufwand

Der Umzug hat anderthalb Monate gedauert; drei Container sind beim Ausmisten voll geworden. Mit umgezogen sind auch die Kostüme aus 42 Jahren Männerballett, tausende Gläser, Stühle und die alte Bühnen-Deko. Dazu Fahnen und Wimpel aus 147 Jahren Vereinsgeschichte.

Ein absoluter Glücksgriff.

Werner Achilles ehem. Kirmesbürgermeister

Viele Jahre hatte der "Rimbach" sein Domizil in einem Hinterhof oder gemeinsam mit der  Kirmesgemeinde "Schaffentorstraße" im dortigen Saal, dann wieder im Hof von Familie Böning. Ab 1994 und bis zum Vorjahr auf dem Hof eines Möbelhauses. Weil dort viel Platz war, bekam das Männerballett deutlich mehr Zuschauer als vorher.

Ein Blick in die Räumlichkeiten der Kirmesgemeinde Rimbach: Fahnen, Pokale, Stühle und allerlei Dinge.
Im neuen Domizil ist Platz für 147 Jahre Vereinsgeschichte; für Wimpel, Fahnen, die Kostüme des Männerballetts. Bildrechte: MDR/Claudia Götze

Rentner meistern Renovierung

Seit dem Frühjahr haben sich die Rentner um die Renovierung des neuen Standorts gekümmert. Der Verein hat mehr als 130 Mitglieder. Davon sind 62 zwischen 18 und 85 Jahren noch aktiv. "Wir brauchen Nachwuchs zwischen 20 und 30 Jahren", berichtet Kai Herz.

Nach der Kirmes müssen auch die restlichen Räume renoviert werden.

Kai Herz amtierender Kirmesbürgermeister

Das neue Gebäude ist geräumig und hat deshalb Platz für Küche, Vereinsräume, eine Bar und eine Theke. Das Männerballett kann hier proben. Auch die geräumigen Toiletten sind komplett erneuert worden. Finanzielle Unterstützung kam aus vielen Richtungen; weitere Hilfen sind willkommen.

Eine Fahne des Kirmesgemeinde Rimbach. Auf ihr stehe steht "Unterer Petristeinweg" sowie die Jahreszahl 1891. In der Mitte sind zwei Schwerter gekreuzt. Ein Kranz umringt das Bild.
Die aktuelle Vereinsfahne, die zum Umzug und zu Festveranstaltungen vorangetragen wird. Bildrechte: MDR/Claudia Götze

Herz: "Wir sind lange nicht fertig"

Für die Kirmes 2024 ist alles rechtzeitig fertig geworden. Doch die Arbeit hört nicht auf. "Nach der Kirmes müssen auch die restlichen Räume renoviert werden", sagt Kai Herz. Das Gelände muss auch noch umzäunt werden. Auf dem Hof ist Platz für ein großes Zelt. Mit acht mal 18 Meter Größe ist es etwas kleiner als bisher, aber dafür sind Bar und Theke im Haus. 200 Besucher passen weiterhin ins Zelt.

Achilles: Ein "absoluter Glücksgriff"

Auch der langjährige Kirmesbürgermeister Werner Achilles ist begeistert. "Ein absoluter Glücksgriff", sagt er. Nun müssen die Kirmesbesucher das neue Domizil annehmen. Vorn am Kreisel Petristeinweg, wo bisher der Eingang zur Kirmesgemeinde war, steht ein großes Schild, damit der neue "Rimbach" auch gefunden wird.

Zwei große Plakate hängen über dem Tor einer Hofeinfahrt. Das obere weist den Weg zum neuen Domizil der Kirmesgemeinde.
Am alten Standort am Petristeinweg gibt es ein großes Schild, das auf den neuen Standort hinweist. Bildrechte: MDR/Claudia Götze

Auch der Hagebuttenweg aus Richtung Äußeres Frauentor führt direkt zum Kirmeszelt. Am Donnerstag erklingen die ersten Kirmeslieder. Nach dem gemeinsamen Kirmeskettenkleben gibt es auch die ersten Kirmeskreise um den Baum, der seit Samstag auf dem neuen Hof in der Tonbergstraße steht.

Mühlhausen-Motive

Im Gebäude hat sich auch der Künstler Mario Götting verewigt. Seine Mühlhausen-Motive zieren den Barbereich aber auch die Toilettenräume. Leuchtpunkte auf dem großen Gemälde machen es besonders bei Dunkelheit zu einem Hingucker.

Ein Mann mit Cap steht neben einem Gemälde.
Künstler Mario Götting hat einige Wände mit Mühlhausen-Motiven gestaltet. Hingucker ist das große Motiv mit Leuchtpunkten, die bei Dunkelheit für besondere Effekte sorgen. Bildrechte: MDR/Claudia Götze

Die 147. Mühlhäuser Stadtkirmes

Die 147. Auflage der deutschlandweit größten Stadtkirmes beginnt am Freitag, 23. August, mit dem Kirmesmarkt und dem Fassbieranstich auf dem Festplatz Blobach. In diesem Jahr wird zudem in 26 dezentralen Kirmesgemeinden bis zum 1. September gefeiert. Kirmesbäume, Wimpelketten und Festzelte schmücken die Stadt während der Festtage. Auf dem zentralen Mühlhäuser Festplatz gibt es Buden und Fahrgeschäfte.

MDR (cgo/cfr)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Ramm am Nachmittag | 19. August 2024 | 15:15 Uhr

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