Mühlhausen Security-Einsatz für Buslinie von Flüchtlingsunterkunft Obermehler wird verlängert

20. Oktober 2023, 15:19 Uhr

Security-Personal begleitet weiterin Busse von der Flüchtlingsunterkunft Obermehler nach Mühlhausen. Dort war es zu Auseinandersetzungen zwischen Geflüchteten und Busfahrern gekommen. Auch in der Unterkunft selbst ist die Lage sehr angespannt.

Der Einsatz von Sicherheitspersonal in einigen Bussen von der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Obermehler nach Mühlhausen ist verlängert worden. Wie Landrat Harald Zanker (SPD) am Mittwoch im Kreistag sagte, ist der seit Anfang September laufende Einsatz auf der Linie 123 verlängert worden.

Täglich von 9 bis 17.30 Uhr fährt ein Security-Mitarbeiter in den Bussen mit. Er soll Busfahrer beschützen und für Ruhe und Ordnung sorgen. Auch die Fahrscheine werden von ihm kontrolliert.

Übergriffe von Geflüchteten auf Busfahrer

Auf der zweiten Buslinie (130), die durch Schlotheim fährt, war zunächst an den Wochenenden eine Sicherheitsfirma beauftragt worden, um zu beobachten, wie sich Fahrgäste verhalten. Weil es auf diesen Busfahrten laut Zanker jedoch keine Zwischenfälle mehr gegeben hat, fahren seit Anfang Oktober keine Sicherheitsleute mehr mit.

Die Security war beauftragt worden, weil Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft ab Ende August den Busfahrer attackiert, bedroht und verletzt haben sollen. Auch sollen Personen gegen Busse getreten und sie widerrechtlich geöffnet haben. Busfahrer wurden demnach zum Anhalten gezwungen, weil Fahrgäste an bestimmen Stellen ein- oder aussteigen wollten. Außerdem gibt es mehr Kontrollen an den Busbahnhöfen in Mühlhausen und Schlotheim.

Angespannte Lage in Unterkunft

Die Situation an der Unterkunft in Obermehler ist ähnlich wie in der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl oder anderen Thüringer Einrichtungen momentan wegen der vielen geflüchteten Menschen angespannt - für die circa 850 Geflüchteten in Obermehler selbst und auch für die Anwohner. So klagen die Anwohner im nahegelegenen Schlotheim über eine spürbare Zunahme von Konflikten mit den Bewohnern.

Und auch manche der Flüchtlinge, die in den ehemaligen Kasernenwohnungen leben, beklagen Konflikte. Bewohner berichten anonym von anderen, die zu viel Alkohol trinken, Probleme machen oder die ganze Nacht laut Musik hören würden.

Unstrut-Hainich-Kreis will auch Betreuung vor Ort aufstocken

Die Folge: Das Gelände der Gemeinschaftsunterkunft wird laut Landrat Zanker häufiger "bestreift" - die Polizei kontrolliert auch das Einsteigen an der Bushaltestelle. Die Kosten für den Einsatz der Security zahlt der Unstrut-Hainich-Kreis.

Landrat Zanker, dessen Landkreis für die Unterkunft und auch die Sicherheit vor Ort zuständig ist, teilte gegenüber MDR THÜRINGEN zuletzt mit: "Es ist geplant, in den nächsten Wochen das Personal in den Bereichen Soziale Leistung, Betreuung, Dolmetscher Medizin und Wachpersonal aufzustocken."

Mehr zur Situation in der Gemeinschaftsunterkunft sehen Sie in der Reportage:

MDR (cgo/dst)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | THÜRINGEN JOURNAL | 14. Oktober 2023 | 19:00 Uhr

Mehr aus der Region Nordhausen - Heiligenstadt - Mühlhausen - Sömmerda

Mehr aus Thüringen