Flüchtlinge in einem Bus
Am Donnerstag war ein Bus mit 30 Flüchtlingen in Bleicherode angekommen. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/PA Wire | Gareth Fuller

Kreis Nordhausen Drohanrufe gegen neue Flüchtlingsunterkunft in Bleicherode

30. Oktober 2023, 12:22 Uhr

Das Landratsamt in Nordhausen steht nach zahlreichen Drohanrufen gegen die neue Flüchtlingsunterkunft in Bleicherode in Kontakt mit der Polizei. Am vergangenen Donnerstag war ein Bus mit 30 Flüchtlingen angekommen.

Gegen die neue Flüchtlingsunterkunft in Bleicherode (Kreis Nordhausen) hat es bereits zahlreiche Drohaufrufe gegeben. Die ersten seien schon in der ersten Nacht nach der Inbebtriebnahme am Donnerstag eingegangen, sagte Nordhausens Landrat Matthias Jendricke (SPD) dem Onlineportal "nnz-online". Das Landratsamt sei dazu in Kontakt mit der Polizei.

Gerüchte um heimliche Anreise von Flüchtlingen dementiert

Sollten Täter ermittelt werden, will ihnen Jendricke dem Onlineportal zufolge die zusätzlichen Kosten für den Wachschutz in Rechnung stellen. Der Landrat dementierte zudem Gerüchte, wonach Busse mit Flüchtlingen in Nordhausen "heimlich" angereist seien. Er sprach sich erneut dafür aus, Abschiebungen auszuweiten.

Ex-NPD-Funktionär organisiert Demonstration

Laut "nzz-online" hatten am vergangenen Samstag rund 100 Menschen in Bleicherode gegen die neue Flüchtlingsunterkunft demonstriert. Die Versammlung hatte Patrick Weber angemeldet, Funktionär der Partei "Die Heimat" (früher NPD).

Wie die Thüringer Allgemeine (TA) zudem berichtet, haben Gegner der Unterkunft eine Online-Petition gestartet. Mehr als 2.300 Personen hatten bis Montagmittag dort unterzeichnet. Unklar sei, wie viele davon wirklich in der Stadt leben. Zeitgleich hätten unter dem Titel "Bleicherode, krieg Dich wieder ein" Migrationsbefürworter ebenfalls eine Online-Petition ins Leben gerufen. Diese hatten bis Montagmittag etwas mehr als 200 Menschen unterstützt.

30 Flüchtlinge in Nordhausen angekommen

Am vergangenen Donnerstag war nach Angaben des Landkreises ein Bus mit 30 Flüchtlingen aus Hermsdorf in Nordhausen angekommen. In Bleicherode konnte das Landratsamt kurzfristig ein Gebäude gegenüber dem ehemaligen Kali-Bergwerk nutzen. Die Immobilie sei mit Sanitäranlagen ausgestattet und innerhalb weniger Stunden einsatzbereit gewesen.

Wie Kreissprecherin Jessica Piper am Donnerstag sagte, soll das Haus in Bleicherode auch in Zukunft als Ankunftszentrum dienen. Dies solle eine Notunterbringung der Menschen in Turnhallen verhindern.

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MDR (aku/jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 30. Oktober 2023 | 11:00 Uhr

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