Justiz Nach Kündigung: Kämmerin klagt erfolgreich gegen Stadt Leinefelde-Worbis

20. Juni 2023, 18:54 Uhr

Die frühere Kämmerin der Stadt Leinefelde-Worbis (Kreis Eichsfeld) hat erfolgreich gegen ihre Kündigung geklagt. Das Arbeitsgericht Nordhausen gab ihrer Klage am Dienstagnachmittag statt. Der Vorsitzende Richter Uwe Stritzke hatte in der mündlichen Verhandlung Bedenken geäußert, dass die einzelnen Kündigungsgründe für eine einfache oder gar fristlose Kündigung ausreichten. Ob die Kämmerin nun wieder in ihren alten Job zurückkehren kann, ist allerdings unklar.

Leerer Sitzungssaal des Arbeitsgerichts Nordhausen
Sitzungssaal im Arbeitsgericht Nordhausen: Ob die Kämmerin nun wieder in ihren alten Job zurückkehren kann, ist unklar. (Archivfoto) Bildrechte: MDR/Claudia Götze

Zum Aufklappen: Was macht eine Kämmerin?

Ein Kämmerer oder eine Kämmerin verwaltet die Finanzen einer Stadt oder einer Gemeinde. Eine wesentliche Aufgabe ist dabei, die Erstellung des jährlichen Haushaltsplans. Zudem sind Kämmerer für das Zins- und Schuldenmanagement und die Erhebung von Steuerabgaben verantwortlich.

Der Chefin der Stadtkämmerei war im August 2022 außerordentlich gekündigt worden. Ihr wurden von der Stadt Unregelmäßigkeiten vorgeworfen. Danach hatte sie gegen ihren Rausschmiss geklagt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es folgt eine schriftliche Begründung für das Urteil.

Seit Januar ermittelt die Staatsanwaltschaft Mühlhausen gegen die frühere Leiterin der Kämmerei sowie gegen Ex-Bürgermeister Marko Grosa. Dabei geht es laut Staatsanwaltschaft um Untreuevorwürfe gegen beide. Der Stadt Leinefelde-Worbis sollen von 2019 bis 2022 insgesamt fast vier Millionen Euro Gewerbesteuer entgangen sein.

MDR (beu/jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 20. Juni 2023 | 17:00 Uhr

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