Eichsfeld Gewerbesteuer-Affäre in Leinefelde-Worbis: Ermittlungen gegen Ex-Bürgermeister Grosa
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16. Januar 2023, 18:00 Uhr
In der Gewerbesteuer-Affäre in Leinefelde-Worbis ermittelt die Staatsanwaltschaft Mühlhausen gegen Ex-Bürgermeister Marko Grosa und die frühere Leiterin der Kämmerei. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Dominik Ballhausen, sagte, es gehe um Untreuevorwürfe gegen beide. Der Stadt Leinefelde-Worbis sollen von 2019 bis 2022 insgesamt fast vier Millionen Euro Gewerbesteuer entgangen sein. Ein Unternehmen habe nur die Hälfte des geltenden Steuersatzes zahlen müssen, so Ballhausen.
Statt 7,8 Millionen nur 3,9 Millionen Euro Gewerbesteuer gezahlt
Statt 7,8 Millionen wurden demnach nur 3,9 Millionen Euro Gewerbesteuer gezahlt. Nach Angaben von Ballhausen soll der Unternehmer damit gedroht haben, ansonsten seinen Firmensitz im Stadtgebiet aufzugeben. Die Ermittlungen der Schwerpunktabteilung Wirtschaftskriminalität stünden noch am Anfang, sagte Ballhausen weiter.
Ein weiteres Verfahren wegen Vorteilsannahme im Amt wurde von der Staatsanwaltschaft Erfurt zu Jahresbeginn eingestellt. Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Erwerb von Waldflächen hätten sich nicht bestätigt, sagte Sprecher Hannes Grünseisen.
Der frühere CDU-Bürgermeister Marko Grosa war im Sommer vergangenen Jahres nach sechs Jahren im Amt nicht wiedergewählt worden. Der Kämmerei-Leiterin wurde nach Bekanntwerden der Unregelmäßigkeiten fristlos gekündigt. Sie klagt vor dem Arbeitsgericht Nordhausen.
MDR (cgo/co)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 16. Januar 2023 | 17:30 Uhr