Zukunft Erfurt: Kontroverse Diskussion über mögliche Zoopark-Schließung
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14. Oktober 2022, 17:10 Uhr
Die CDU und die SPD im Erfurter Stadtrat sprechen sich gegen eine mögliche Schließung des Zoos in Erfurt aus. Der zuständige Dezernent Matthias Bärwolff hatte diese wegen schlechter Umsatzzahlen und mehrerer Todesfälle im Thüringer Zoopark ins Spiel gebracht - sollte in den kommenden zwei Jahren eine Umstrukturierung misslingen. Unterstützung bekommt er in Teilen vom Verein der Zooparkfreunde Erfurt.
In Erfurt werden die Pläne und Äußerungen von Dezernent Matthias Bärwolff (Linke) zum Zoo kontrovers diskutiert. Die CDU im Stadtrat erklärte, es sei das falsche Signal, mit Schließung zu drohen. Kindergärten, Schulklassen und viele andere Besucher wären die Leidtragenden. Der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, Niklas Waßmann, forderte Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) auf, Bärwolff in die Schranken zu weisen.
SPD kritisiert Bloßstellung der Angestellten
Kritik kam auch von der SPD-Stadtratsfraktion. Nach Ansicht von Stadtrat Torsten Frenzel, der dem Zoo-Ausschuss angehört, wird die gesamte Zoo-Mannschaft öffentlich bloßgestellt. Die Beschäftigten könnten für den Einbruch der Besucherzahlen und die daraus resultierenden finanziellen Einbußen nicht verantwortlich gemacht werden. Frenzel zufolge sind die Probleme des Zoos allgemein und in der Chefetage wiederholt im Ausschuss diskutiert worden. In die Öffentlichkeit gehörten Personalangelegenheiten nicht.
Zooparkfreunde stellen sich hinter Bärwolff
Dagegen stellte sich der Verein der Zooparkfreunde Erfurt auf die Seite von Dezernent Bärwolff. Wie der Vorsitzende Christian Poloczek-Becher sagte, sind die eingeleiteten Schritte genau richtig. Es habe sich viel Kritik und Unmut bei Besuchern, aber auch bei den Mitarbeitern des Zoos angestaut.
Laut Poloczek-Becher hat der Verein in der Vergangenheit bereits gefordert, die Zooparkleitung auszutauschen. Jetzt gelte es, einen Neustart zu wagen, auch mit den neuen Nashörnern, die Ende Oktober in Erfurt ankommen sollen. Von einer Schließung des Zoos will der Verein nicht sprechen. Sollte sich in den nächsten zwei Jahren allerdings nichts ändern, müsse man sich fragen, ob man den Zoopark noch als "Zoo der großen Tiere" aufrechterhalten könne.
Dezernent will Neustart für Zoo
Dezernent Bärwolff hatte am Donnerstag angekündigt, den Zoopark grundlegend neu zu strukturieren. Sollte sich die Lage innerhalb von zwei Jahren nicht deutlich bessern, müsse die Grundsatzfrage gestellt werden. Bärwolff verwies auf die stark gesunkenen Umsatz- und Besucherzahlen und forderte mehr Einsatz von allen Beschäftigten, auch in der Zoopark-Gastronomie. Die Stadt unterstützt den Zoopark nach eigenen Angaben jährlich mit gut 3,5 Millionen Euro.
MDR (kk,dst)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 14. Oktober 2022 | 11:30 Uhr
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