Ein Mann in schwarzem Hoodie, mit schwarzem Basecap und Bart steht in einem Laden vor einem großen Mangabild. 11 min
Zum Hören: Das ganze Interview mit Jan Ettingshausen über seine Pläne für den Fantasypark. Bildrechte: MDR/Andreas Kehrer
11 min

Im Interview spricht der Comicpark-Macher Jan Ettingshausen über den "Fantasypark", eine neue Convention, die ab dem 13. September 2025 im Erfurter Egapark stattfinden soll.

MDR THÜRINGEN - Das Radio Di 17.09.2024 13:11Uhr 10:54 min

https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/mitte-thueringen/erfurt/audio-interview-jan-ettingshausen-fantasypark-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Convention Fantasypark 2025: Comicpark-Macher planen neue Veranstaltung auf der Ega

19. September 2024, 06:49 Uhr

Als der erste Comicpark im Jahr 2017 rund 1.600 Besucher zählte, ahnte noch keiner, wie groß die Convention einmal werden würde. Doch mit jedem Jahr wuchs die Veranstaltung. 2024 strömten über 20.000 Comic-, Manga- und Cosplay-Fans in den Egapark. Und immer wieder mussten die Veranstalter eine Frage beantworten: Warum ist der Comicpark nur einmal im Jahr? 2025 soll sich das mit dem Fantasypark ändern.

Schwarzer Hoody, schwarzes Basecap, schwarzer Kaffee: Jan Ettingshausen sitzt mit einem Laptop im Fenster seines Ladens, dem Planet Comic Café in Erfurt. Es ist früh am Nachmittag. Im Laden ist noch wenig los, trotzdem steckt Ettingshausen voll in seiner Arbeit: "Buchhaltung für den Laden", sagt er und klappt den Laptop zu. "Darf ich dir einen Kaffee anbieten?"

Der 47-Jährige, den seine Freunde nur "Ed" nennen, hat sich vor einigen Jahren mit dem Comic Café einen Traum erfüllt: Comics lesen und Kaffee trinken, was gibt es Schöneres? Das Konzept passt gut zu dem ruhigen und entspannten Ladenbesitzer, der eigentlich gar nicht wie ein Workaholic wirkt.

Dabei hat Ettingshausen alle Hände voll zu tun: Neben dem Laden organisiert er zusammen mit Freunden seit 2017 den Comicpark, die größte Cosplay-Convention Thüringens mit zuletzt über 20.000 Besuchern. Und weil das noch nicht genug ist, soll 2025 mit dem Fantasypark eine weitere Großveranstaltung hinzukommen. Genau deshalb haben wir uns zum Interview verabredet.

MDR: 2025 plant ihr neben dem Comicpark noch eine weitere Großveranstaltung. Erzähl doch mal: Worauf können sich die Thüringer freuen?

Ettingshausen: Also ob es eine Großveranstaltung wird, muss man schauen. Wir fangen jetzt erst an und müssen abwarten, wie viele Leute das wirklich interessiert. Aber ja, wir haben schon längere Zeit immer wieder Anfragen von Besuchern bekommen, warum wir den Comicpark nur einmal im Jahr machen? Und nun haben uns zusammengesetzt und uns überlegt, was wir machen könnten. Wir wollen ja nicht einfach nur den Comicpark wiederholen, es soll schon in eine etwas andere Richtung gehen.

Eine junge Frau mit grünen Haaren und großen Mangaaugen hält ein Buch in der Hand. Sie steht vor einem düsteren Portal. Darüber ist der Schriftzug "Fantasypark" zu lesen.
Der Fantasypark lädt die Besucher zu einer Abenteuergeschichte ein: Im egapark hat sich ein Weltenriss aufgetan, aus dem zahlreiche Fantasiefiguren strömen. Können die Besucher der jungen Heldin "Talia" helfen, den Weltenriss wieder zu schließen? Bildrechte: Pauline Voss

Deshalb haben wir uns für eine Veranstaltung mit Fantasy-, Mittelalter- und Steampunk-Elementen entschieden und bauen da nun eine Veranstaltung drum herum auf. Wir wissen, dass das Comic Park-Publikum sich auch so sehr für Fantasy-Videospiele, -Filme und -Serien interessiert. Von daher denke ich, dass das schon ein Großteil der Comicpark-Fans ansprechen wird.  

In Anlehnung an den Comicpark trägt das Ganze dann auch den Namen "Fantasypark".

Genau. Wir hatten da viele Überlegungen, haben viel durchprobiert und wollten auch einen Eigennamen finden, aber der Egapark meinte dann immer, dass sie Fantasypark gut finden.

Da hat sich dann also der Egapark eingemischt?

Im Großen und Ganzen lassen die uns schon freie Hand, aber sie geben uns natürlich auch ihre Ideen und Vorstellungen mit. Sie sind in dem Sinne gute Berater und wir stecken ja auch am Anfang der Jahresplanung immer die Eckpunkte der Veranstaltungen ab. Da geht es dann auch viel darum, was zum Ega-Gelände passt. Es soll ja mit der Parkanlage harmonieren.

Beim Comicpark hatten wir letztes Jahr 20.000 Besucher. Da sind viele Kinder aber eben auch ältere Leute dabei, die mit manchen Sachen nichts anfangen können. Deswegen sind beim Comicpark zum Beispiel Zombie-Verkleidungen nicht erlaubt, es gibt kein Kunstblut, keine großen Narben und Verletzungen. Das sind halt alles so Sachen, wo der Egapark mitspricht, aber bei allen anderen Dingen, haben wir freie Hand und können machen, was wir wollen.

Wichtig bei einer Outdoor-Convention ist immer auch das Datum. Der Comicpark findet normalerweise im Mai statt. Wann gibt es den ersten Fantasypark?

Ja, als Outdoor-Convention sind wir stark auf das Wetter angewiesen. Wir können das also nicht im November oder Februar machen. Die warmen Monate sind am besten geeignet. Der Hochsommer fällt aber auch flach, da ist es zu extrem: Man hat mit Wärmegewittern, mit Starkregen und mit Hitze zu kämpfen. Deswegen haben wir gesagt, wir gucken uns mal den September an. Dabei ist es jetzt auch geblieben. Das heißt, der erste Fantasypark wird am 13. und 14. September 2025 stattfinden.

Ihr plant also wieder ein ganzes Wochenende, da werden die Besucher ja dann einiges erwarten können. Vielleicht kannst du mal so einen kleinen Vorgeschmack geben, was wird den Fantasypark 2025 ausmachen?

Für die meisten Mitwirkenden sind zwei Tage sinnvoller. Man hat ja mit dem Aufbau und der Anreise einen großen Aufwand und zwei Tage sind auch deshalb gut, weil wir damit alles abdecken können, was wir vorhaben. Es wird wieder jede Menge interessanter Programmpunkte geben. Es gibt Bühnenprogramme, wir haben Bands, die mittelalterliche Fantasy-Musik spielen, es gibt Walking Acts, die verschiedene Bereiche des Fantasy-Genres abdecken.

Aus "Herr der Ringe" wird es zum Beispiel eine Ork-Gruppe geben, die ihr Lager im Park aufschlägt. Am Samstag überlegen wir, ein bisschen länger zu machen, um mit Licht arbeiten zu können. Wir haben ein paar Feuerspucker und andere Feuer-Künstler. Das müssen wir aber erst noch mit dem Egapark abklären, inwieweit wir das machen können. Das ist ja auch eine Sicherheitsfrage.

Was wird das denn für den Comicpark bedeuten? Werdet ihr das Angebot dann aufsplitten, damit die Harry Potter-Fans eher zum Fantasypark pilgern und die Comic- und Manga-Fans zum Comicpark? Wird sich das thematisch klar voneinander abgrenzen?

Das haben wir tatsächlich überlegt, es aber dann den jeweiligen Händlern und Künstlern selbst überlassen. Wir haben gesagt: 'Nächstes Jahr gibt es zwei Veranstaltungen, den Comicpark, wie man ihn schon kennt und eine Veranstaltung im Fantasy-, Mittelalter- und Steampunk Bereich. Ihr seid zu beiden Veranstaltungen herzlich eingeladen!' Und alle Händler und Künstler haben gesagt, sie würden gerne beide Veranstaltungen mitnehmen.

Teilnehmer beim Wave-Gotik-Treffen in Leipzig
Steampunk-Cosplay auf dem Wave-Gotik-Treffen in Leipzig. Bildrechte: imago/photo2000

Allerdings hat der Comicpark bisher gar nicht so viele Fantasy-Sachen angeboten, sodass es da nicht viele Überschneidungen geben wird. Beim Fantasypark wird es viel, viel mehr in diese Richtung gehen. Live-Rollenspiele zum Beispiel. Überhaupt wird es zu dieser Veranstaltung einen eigenen Plot geben: Im Egapark ist sozusagen ein "Weltenriss" entstanden, aus dem diese ganzen Fantasy-Gruppen aus den verschiedenen Zeitaltern und Welten herausgetreten sind. Die Besucher sollen an dieser Geschichte teilnehmen können. Sie können verschiedene Rätsel lösen, um den Weltenriss wieder zu schließen.

Das heißt, als Besucher wird man dann Teil einer kleinen Abenteuergruppe?

Genau. Sie sollen richtig mit reingezogen werden. Es gibt Aufgaben zu lösen, an verschiedenen Stationen werden auch die Akteure mit einbezogen. Jeder Besucher kann dann Quest-Stempel sammeln und diese Geschichte ist dann Teil des Unterhaltungsprogramms.

Sarah Kleen und Jan Ettingshausen vom Planet Comic Café in Erfurt
Mit dem Planet Comic Café hat sich Jan Ettingshausen vor einigen Jahren einen Traum erfüllt. Zusammen mit Sarah Kleen führt er den Laden. Bildrechte: MDR/Andreas Kehrer

Habt ihr nicht auch ein bisschen Angst, dass ihr euch mit einer zweiten Veranstaltung in Thüringen selbst die Kundschaft abgrabt? Was macht euch so sicher, dass zwei solcher Veranstaltungen sich wirtschaftlich tragen können?

Die Ega erhebt ja Postleitzahlen der Comicpark-Besucher und da zeigt sich, dass ein Großteil der Besucher aus Berlin, Leipzig und dem Umland nach Erfurt kommt. Wir sind uns bewusst, dass wir nächstes Jahr mit dem Fantasypark am Anfang stehen und lassen das einfach auf uns zukommen.

Ich bin aber zuversichtlich. So wie ich die typischen Convention-Gänger kenne, also die, die Comic-, Manga-, Anime-Conventions besuchen; da könnte jeden Monat eine Convention sein und die Leute würden das trotzdem immer wieder gut finden und besuchen.

Als Veranstalter kalkuliert man ja auch schon im ersten Jahr mit einer Besucherzahl. Wann wäre der Fantasypark 2025 denn ein Erfolg?

Ich denke, 5.000 bis 6.000 Besucher an dem Wochenende, das wäre schon super. Das Wetter muss natürlich mitspielen, das ist immer eine Glückssache. Aber wir werden natürlich auch die Kanäle des Comicparks nutzen, um darauf hinzuweisen, dass es eine zweite Veranstaltung gibt. Ich denke, dass wird viele Cosplayer, die auch Fantasy mögen, auf jeden Fall interessieren.

Vielen Dank für das Interview!

Anm. d. Red.: Das Interview lesen Sie hier in der gekürzten Fassung. Im Audio ist das Interview in voller Länge zu hören.

 

Mehr zum Comicpark

MDR (ask)

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/ac57e4db-7591-403a-941a-b6aaf606130f was not found on this server.

Mehr aus der Region Erfurt - Arnstadt

Mehr aus Thüringen