Schönes teilen Wo in Thüringen gemeinsam Weihnachtslieder gesungen werden
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19. Dezember 2023, 15:53 Uhr
Wer in der Woche vor Heiligabend in Thüringen noch in eine besondere Weihnachtsstimmung finden möchte, kann zum Beispiel gemeinsam mit anderen Weihnachtslieder singen. Wo und wann diese Weihnachtssingen stattfinden, lesen Sie hier.
Der Platz vor dem Theater in Rudolstadt ist groß genug für Hunderte Menschen und bietet somit Platz für ein großes Weihnachtssingen. Das passt gut, denn dort soll genau das in diesem Jahr zum ersten Mal stattfinden: Das Theater lädt am 20. Dezember ab 18 Uhr zum gemeinsamen Singen von Weihnachtsliedern ein.
Freilich seien sie nicht die ersten, die ein solches Weihnachtssingen veranstalten, sagt Pressesprecherin Friederike Lüdde. Doch "weil die Leute das sehr lieben, haben wir uns gedacht, wir machen das auch in Rudolstadt." Die Hoffnung dabei sei, viele Menschen zu erreichen und Gemeinschaft zu stiften.
Weihnachtliche Stimmung beim gemeinsamen Singen
Menschen zum gemeinsamen Singen zusammenzubringen und dabei in eine weihnachtliche Stimmung zu kommen, ist die Grundidee des Weihnachtssingens, das vielerorts veranstaltet wird. Schon während der Adventszeit kamen überall in Thüringen Menschen aus diesem Grund zusammen.
Auch in der Woche vor Heiligabend laden noch einige Thüringer Städte dazu ein. Neben Rudolstadt sind das beispielsweise Stadtroda, Bad Frankenhausen, Weida, Mühlhausen und Jena.
Wo und wann in Thüringen zum kostenlosen Weihnachtslieder-Singen geladen wird
Hier gibt es eine Auswahl vom öffentlichen Weihnachtssingen in Thüringen. Es handelt sich um eine Auswahl:
4. bis 21. Dezember: Weimar
Gemeinsames Weihnachtslieder-Singen gibt es vom 4. bis 21. Dezember um 17 Uhr in und vor der Weimarer Herderkirche.
19. Dezember: Stadtroda
Am 19. Dezember ab 18 Uhr lädt der "Hohendorfer" alle musikalisch Interessierten zum Weihnachtssingen im Gasthaus Faustus am Stadtrodaer Brauhausplatz ein. Jeder, der Freude am Singen hat, ist willkommen. Der Eintritt ist frei.
20. Dezember: Rudolstadt
Am 20. Dezember ab 18 Uhr treffen sich vor dem Schminkkasten alle, die das 20. Türchen am "Lebendigen Adventskalender" mit öffnen wollen. Mit dabei sind Blechbläser der Thüringer Symphoniker, Schauspieler und Theaterleute sowie der Chor des Gymnasiums Fridericianum. Gemeinsam wollen sie mit den Rudolstädtern eine neue Tradition in der Weihnachtszeit begründen.
Wer nicht textsicher ist, muss nicht in Sorge sein: Es werden Liedzettel verteilt. Und auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: Es gibt Glühwein, Stollen und selbstgebackene Plätzchen. Der Eintritt ist frei. Spenden kommen der Hospizgruppe und der Suppenküche des Diakonievereines Rudolstadt zugute.
21. Dezember: Bad Frankenhausen und Weida
Am 21. Dezember um 18 Uhr findet in Bad Frankenhausen zum zweiten Mal das große Weihnachtslieder-Singen statt. Aufgrund der Wettervorhersagen sowie der Unwetterwarnung wird es allerdings nicht wie geplant auf dem Marktplatz stattfinden, sondern kurzfristig in die Unterkirche verlegt. Dort wird es eine gastronomische Versorgung sowie Weihnachtsmusik geben.
Auch in Weida sind am 21. Dezember um 18 Uhr Menschen zum gemeinsamen Weihnachtsliedersingen auf dem Marktplatz geladen.
22. Dezember: Erfurt
Am 22. Dezember um 18 Uhr sind auf dem Domplatz vor den Domstufen in Erfurt alle Menschen zum gemeinsamen Singen zur Weihnachtszeit eingeladen.
Auch das Augustinerkloster in Erfurt lädt am 22. Dezember um 18 Uhr zum gemeinsamen Weihnachtsliedersingen bei der "Nacht der Lichter" ein. Gestaltet wird der Abend von Kantorin Ingrid Kasper. Auf die Wände der Kirche wird die Lichtinstallation des Künstler-Duos "Kopffarben" projiziert. Sie zeigt überlebensgroße Figuren, die die Weihnachtsgeschichte erzählen. Der Eintritt ist kostenlos.
Das für den 22. Dezember geplante Weihnachtssingen mit dem Bachchor in der Divi-Blasii-Kirche in Mühlhausen kann in diesem Jahr leider nicht stattfinden, der Chorleiter ist krank.
23. Dezember: Jena
Am 23. Dezember findet um 16 Uhr ein Weihnachtsliedersingen mit dem Posaunenchor auf dem Kirchplatz vor der Stadtkirche Jena statt.
Wohl größtes Weihnachtssingen in Erfurt
Das wahrscheinlich größte Weihnachtssingen gibt es in der größten Stadt Thüringens: In Erfurt werden am 22. Dezember um 18 Uhr Weihnachtslieder auf den Domstufen gesungen.
Im letzten Jahr, als zum ersten Mal dazu geladen wurde, kamen rund 3.000 Menschen zusammen, um gemeinsam zu singen. Die Stimmung sei eindrucksvoll, friedlich, versöhnlich und natürlich weihnachtlich gewesen, erzählt Philipp Körber, der das Singen veranstaltet. Er habe noch lange danach viele positive Rückmeldungen bekommen.
Solange die Menschen kommen und das schön finden und schätzen und gerne machen, macht so eine Veranstaltung Sinn.
Dass der Musiker und Gesangslehrer für das gemeinschaftliche Singen brennt, ist ihm anzuhören. Er erzählt, wie eine Freundin, eine Pastorin, die leider die Veranstaltung selbst nicht mehr erleben durfte, ihm den Impuls dazu gegeben habe. Er sagt: "Solange die Menschen kommen und das schön finden und schätzen und gerne machen, macht so eine Veranstaltung Sinn."
Und so soll das Erfurter Weihnachtssingen unter dem Motto "Erfurt singt" zu einer Tradition zum Abschluss des Weihnachtsmarktes werden - wie das Martinsfest auf dem Domplatz zu Martini.
Organisation reibungslos
Es habe geholfen, dass die Organisation beim ersten Mal "glücklicherweise reibungslos geklappt" habe, wie der Chorleiter des "Philipps Kneipenchors" (ehemals "Erfurter Kneipenchor") erzählt.
Sowohl das Bistum, bei dem Körber wegen der Domstufen, auf denen der Chor stehen sollte, angefragt hatte, als auch die Stadt und der große Kneipen-Chor haben zugestimmt, die Idee zu unterstützen. Der Lions Club war einverstanden, die Schirmherrschaft zu übernehmen. So konnten mit Hilfe von Spenden und Fördergeldern Plakate, Band, Techniker und Moderation bezahlt werden.
Ehrenamtlich und kostenlos
Das Erfurter Weihnachtssingen wird ehrenamtlich organisiert und ist kostenlos, alle sind eingeladen, mitzusingen. Der an die 200-Menschen-starke Kneipenchor singt auf den Domstufen und wird von einer Band mit Gitarrist, Bassist und Pianist begleitet. Unten auf dem Domplatz sind alle eingeladen, mitzusingen.
Die Texte können via QR-Code auf dem Smartphone geladen oder auf einer großen Leinwand abgelesen werden. Aber auch Faltblätter mit den Liedtexten werden verteilt. Die Songliste findet sich auf der Website. Neben deutschen Klassikern wie "Oh du Fröhliche" oder "Alle Jahre wieder" werden auch Songs wie "White Christmas" oder "Feliz Navidad" gesungen. Und zum Abschluss "War is over" von John Lennon.
Wir wollen, dass die Leute kommen und singen und eine Gemeinschaft spüren, um danach mit ein bisschen Frieden nach Hause gehen zu können.
Dabei betont Philipp Körber, dass die Veranstalter in der Ankündigung bewusst die großen kontroversen Themen unserer Zeit ausgeklammert haben, um für alle offen zu sein. Das gemeinsame Singen entwickle eine besondere Kraft.
"Wir wollen ein Zeichen setzen, dass wir gemeinsam etwas Schönes teilen und schaffen können. Dazu gehört nicht viel, nur Offenheit. Wir wollen, dass die Leute kommen und singen und eine Gemeinschaft spüren, um danach mit ein bisschen Frieden nach Hause gehen zu können."
Und dann sind da noch...
...ganz viele Kirchen in ganz Thüringen. In großen Kirchen oder Dorfkirchen:
Überall können die Menschen dort Advents- und Weihnachtslieder singen - Weihnachtslieder sogar noch nach dem 24. Dezember. Und die Gottesdienste sind öffentlich, und natürlich zu Weihnachten auch so gut besucht, dass kleine Text- und Tonunsicherheiten auch nicht auffallen.
MDR (caf)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Morgen | 16. Dezember 2023 | 08:20 Uhr
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