Erfurt Staatsanwaltschaft: Kein Ermittlungsverfahren in "Theater-Affäre"
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07. Februar 2024, 22:45 Uhr
Die Staatsanwaltschaft Erfurt will wegen der Vorwürfe sexuellen Übergriffs und Machtmissbrauchs am Erfurter Theater nicht ermitteln. Unterdessen soll ein weiteres Gutachten die Rolle der Stadtspitze untersuchen.
Die Staatsanwaltschaft Erfurt hat im Zuge der "Theater-Affäre" kein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Es gebe anhand der bislang bekannten Informationen keine Veranlassung dazu, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Hannes Grünseisen, MDR THÜRINGEN. Bis heute hätten sich keine mutmaßlichen Geschädigten oder Opfer bei der Staatsanwaltschaft gemeldet. Der Stadtrat hat unabhängig davon ein weiteres Gutachten beschlossen, das die Rolle der Stadtspitze untersuchen soll.
Gutachten weist auf jahrelange sexuelle Übergriffe hin
Am 24. Oktober hatte die Stadt die Stellungnahme der damaligen Gleichstellungsbeauftragten an die Staatsanwaltschaft übermittelt. Diese sollte prüfen, ob die Vorwürfe strafrechtlich relevant sind. Das Schreiben gilt laut Staatsanwaltschaft nicht als Strafanzeige. Auch bei der Kriminalpolizei, die die Vorwürfe weiter prüfte, habe sich bis heute keine Geschädigte gemeldet.
Laut einem Gutachten einer Berliner Anwaltskanzlei hatte es am Theater Erfurt über Jahre hinweg sexuelle Übergriffe, Verbalattacken und Machtmissbrauch gegeben. Intendant Guy Montavon und Verwaltungschefin Angela Klepp-Pallas wurden deswegen vor einer Woche als Werkleitung abberufen.
Wie der Stadtrat am Mittwochabend beschloss, soll das Gutachten in Auszügen veröffentlicht werden. Bedingung sei, dass der Opferschutz gewahrt bleibe. Außerdem soll ein weiteres externes Gutachten die bisherige Rolle der Stadtspitze bei der Aufklärung der Vorwürfe am Theater untersuchen.
MDR (ost/kir/cfr)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 07. Februar 2024 | 17:00 Uhr