Hohe Schäden Brennende Müllautos: Stadtwerke Erfurt fordern Pfandpflicht für Lithium-Akkus
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10. Oktober 2023, 08:10 Uhr
Akkus stecken in Handys, E-Zigaretten und Laptops. Falsch entsorgt können sie zur Gefahr werden und Brände verursachen - etwa in Müllautos. Mehrere solcher Brände gab es in den vergangenen Monaten allein in Erfurt.
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Die Erfurter Stadtwerke fordern eine Pfandpflicht auf Lithium-Akkus, um Brände von Müllautos zu vermeiden. Damit schließen sie sich einem Ruf anderer Branchenverbände an. Am heutigen Dienstag wollen Mitarbeiter der Entsorgungswirtschaft aus ganz Deutschland in Berlin dafür demonstrieren.
Millionenschäden nach Branden durch Lithium-Akkus
Damit solche Batterien nicht im Müll landen, müsse schnell eine Pfandpflicht her, sagt Erfurts Stadtwerkesprecher Ivo Dierbach. Alleine in Erfurt habe es in diesem Jahr sechs derartige Brände gegeben - fünf davon seien eindeutig auf Lithiumbatterien zurückzuführen. Deutschlandweit brennen pro Tag laut Statistik bis zu 30 Fahrzeuge, Sammelstellen oder Müllbunker. Millionenschäden sind die Folge.
Produkte mit Akkus nicht achtlos wegwerfen
Der Grund für die Brände: Lithiumbatterien werden in den Müllfahrzeugen mit hohem Druck gepresst - was Funkenflug zur Folge haben kann. Beschädigte Lithium-Ionen-Akkus gelten als hochentzündlich und brennen extrem heiß. Verbrauchern wird geraten, aussortierte Produkte, die solche Akkus enthalten, beim Wertstoffhof abzugeben.
Die Zahlen solcher Brände steigen. Denn viele ältere Lithiumbatterien - etwa aus E-Zigaretten, Handys oder Rauchmeldern - sind inzwischen nicht mehr nutzbar und werden oftmals achtlos weggeworfen.
Das sagen unsere User dazu
Von Anni22 kam der Vorschlag für ein Pfand im wahrnehmabren Eurobereich: "Wers braucht, der kauft es auch. Das Geld bekommt man ja zurück... den Preis kann man auch staffeln, für Kleinakkus 5 Euro z.Bsp., aber nicht nur ein paar Cent, sonst ändert sich gar nichts!" weils so nicht unwidersprochen bleiben darf machte seinem Usernamen gleich Ehre mit "Wegen ein paar Cent wird sich in der Regel nur der zum Recyceln bewegen lassen, der das auch ohne Pfand getan hätte. Und ein wirklich hohes Pfand würde den Markt in Richtung weg von (an sich sinnvollen) Akkus zu im Ankauf erst einmal billiger scheinenden Lösungen verschieben, wie einst beim klassischen Rohrkrepierer Flaschenpfand". emlo dagegen meinte "Das würde den billigen (in der Herstellung) Wegwerfmüll von vornherein vermeiden. Gar keine schlechte Idee!" 123alledabei kritisierte die Anreizwirkung von Gebührenregeln: "Leider ist es in vielen Kommunen so, dass man eine Pauschale an Müllgebühren zahlt, auch wenn man weniger Müll produziert. Mülltrennung lohnt sich dann aus finanzieller Hinsicht nicht."
Kritik am Aufwand für Entsorgungswege (C.T. "Wer hat denn Zeit ständig zu irgendwelchen Sammelstellen zu latschen/ fahren und dann auch noch Schlange zu stehen - soweit kommt es noch!") entgegnete emlo "Ein bis zweimal im Jahr reicht vollkommen. In der Zwischenzeit sammelt man das Zeug irgendwo. Außerdem können Sie alte Batterien in jedem Supermarkt abgeben. Kleine Elektrogeräte werden außerdem in jedem Bau- oder Elektromarkt los." Einen technischen Vorschlag gegen die Brandgefahr hatte hinter-dem-regenbogen mit "So wäre der Einbau als Zusatz, einer Selbst- und Restentladungmöglichkeit von Akkus, gerade in Handys, Rasierapparate oder in Laptops durchaus möglich." Aus Sicht von emlo löst das aber nur die Hälfte des Problems: "Selbst restentladen haben Akkus und Batterien nichts im Restmüll zu suchen, da die enthaltenen Rohstoffe so dem Recycling entzogen werden."
MDR (kir/mm)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 10. Oktober 2023 | 07:00 Uhr
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