In Erfurt sollen größere Kleingärten geteilt werden, damit mehr Menschen ein Garten angeboten werden kann. Die halbierten Gärten werden in der Kleingartenbörse des Stadtverbandes zur Neuverpachtung angeboten. Betroffen sind dabei nur Gärten, die neu vergeben werden.

Der jeweilige Gartenverein und der Stadtverband entscheiden, welcher Garten wie geteilt werden kann. Zu Beginn handelt es sich zunächst nur um wenige Gärten. Für das Teilen der Gärten hat die Stadt 20.000 Euro in diesem Jahr bereitgestellt, um Zäune zu ziehen, Wege zurückzubauen oder neue Anschlüsse zu setzen.

Ziel sei es, die vergangenen zehn Jahre aufzuarbeiten, in denen Erfurt 130 Kleingärten verloren hat, sagte der Vorsitzende des Stadtverbandes, Frank Möller. Die Gärten mussten dem Hochwasserschutz und anderen Bauvorhaben weichen.

Das Interesse an Kleingärten hält in Thüringen in Städten wie Jena, Weimar, Erfurt an, während auf dem Land Gärten leer stehen. Möller spricht von 12,4 Prozent Leerstand in Thüringen. Dabei gibt es große regionale Unterschiede: Während in Schmalkalden-Meiningen nach Angaben des Landesverbandes der Thüringer Gartenfreunde nur sechs Prozent der Kleingärten nicht verpachtet sind, ist es in der Region Altenburg fast jeder fünfte.

In Erfurt gibt es gar keinen Leerstand bei Kleingärten. Wird ein Garten frei, ist er in der Regel binnen weniger Tage neu verpachtet. Es gibt laut Verband sogar eine Warteliste für Kleingärten. Jeden Monat würden auf der Kleingartenbörse etwa zehn Gärten angeboten.