Neue Regeln Iga-Kleingärtner liegen weiter im Clinch mit Egapark in Erfurt
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29. März 2022, 13:47 Uhr
Im Herbst hatte die Ega-Parkleitung die Kleingärtner auf dem Gelände mit neuen Regeln konfrontiert. Die Pächter lehnen diese weiter ab - und dürfen nun nicht mehr mit dem Auto zu ihren Gärten fahren. Der Stadtverband der Kleingärtner hat Verständnis für die neuen Regeln.
Im Streit um die Kleingartenanlage "Iga61" in Erfurt hat sich der Stadtverband der Kleingärtner hinter die Ega-Leitung gestellt. Die neuen Regeln im Egapark und die neuen Preise für die Kleingärtner seien zumutbar, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Frank Möller.
Nur weil etwas 30 Jahre lang galt, müsse es nicht für immer festgeschrieben sein, sagte Möller. So beanspruchten die Kleingärtner Parkplätze auf dem Grund und Boden der Ega, einem Gelände, das ihnen nicht gehört. Außerdem sei die Parkleitung den Kleingärtnern in vielen Dingen entgegengekommen. Da der Park autofrei sein soll, wurde den Pächtern in der Anlage "Iga61" angeboten, den Ega-Express kostenfrei zu nutzen, um tagsüber etwa Gartenmaterial zu transportieren.
Auch sollte direkt vor der Gartenanlage eine Haltestelle eingerichtet werden. All das lehnen die Gärtner bislang ab, beharren darauf, jederzeit mit ihrem Auto zu ihren Gärten fahren zu können. Sie haben der Ega-Leitung Anfang des Monats mitgeteilt, nur noch über ihren Anwalt zu kommunizieren.
Stadtverband der Kleingärtner stimmt zu
Der Stadtverband der Kleingärtner hat indes den neuen Pachtvertrag unterschrieben. Er ist der direkte Vertragspartner mit den Stadtwerken, zu denen der Egapark gehört. "Wir haben unterschrieben, um den Besitzstand für die Gärtner zu wahren", sagte Möller. Der Verband vertritt in Erfurt 119 Vereine mit mehr als 20.000 Mitgliedern und fürchtet bei einem Rechtsstreit dauerhaft verhärtete Fronten.
Dass das Jahres-Ticket für die Kleingärtner von zehn Euro auf 17 Euro steigt, hält Möller für akzeptabel. "Alle müssen höhere Preise zahlen. Und alle, auch die Imbiss- und Restaurantbetreiber im Park, dürfen tagsüber nicht in den Park fahren und kommen damit gut klar."
Kleingärtner lehnen neue Preispolitik ab
Ega-Geschäftsführerin Kathrin Weiß bedauert, dass der Streit nicht ohne Anwalt beigelegt werden konnte. "Wir haben so viele Kompromisse angeboten. Unter anderem Parkplätze für 70 Euro im Jahr. Außerhalb der Ega werden in Erfurt 70 bis 100 Euro im Monat für einen Stellplatz gezahlt." Kathrin Weiß hätte sich ein Einlenken der Kleingärtner gewünscht. "Aber es werden nur Maximalforderungen gestellt. Man will sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag in den Egapark fahren."
Da der Vorstand der Kleingartenanlage "Iga61" die neuen Regelungen und Preise ablehnt und den neuen Pachtvertrag nicht unterschrieben hat, dürfen die Kleingärtner aktuell nicht mit ihren Autos in den Park fahren - auch nicht zu den Zeiten, die der neue Pachtvertrag vorsieht.
Erde, Pflanzen oder auch mal einen Kasten Bier könnten sie nur per Schubkarre transportieren, sagte Jürgen Münch, Vorstandsvorsitzender der Kleingärtner.
Man will sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag in den Egapark fahren.
An- und Abfahrten mit dem Auto nur morgens und abends
Würden sie unterschreiben, dann könnten die Pächter der 29 Kleingärten auf dem Ega-Gelände täglich bis 9 Uhr in den Park einfahren und ab 18 Uhr wieder ausfahren. An der Halle 4 wollte der Egapark außerdem einen Aus- und Einladeplatz schaffen und hat den Gärtnern kostenlose Container für Gartenabfälle aufgestellt.
"Die neuen Regelungen werden wir nicht ändern. Thüringens größter Park soll tagsüber autofrei sein, weil wir wollen, dass die Besucher den Garten in ganzer Pracht genießen können", sagt Ega-Geschäftsführerin Kathrin Weiß.
MDR (mm)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Nachmittag | 29. März 2022 | 13:15 Uhr
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