Jugendhaus Marcel Callo Bistum Erfurt will alte Missbrauchsfälle aufklären und bittet um Mithilfe

Das Bistum Erfurt hat um Mithilfe bei der Aufklärung von Missbrauchsfällen in den 70er-Jahren gebeten. Die Vorfälle sollen sich im katholischen Jugendhaus Marcel Callo in Heilbad Heiligenstadt zugetragen haben. Wie eine Bistumssprecherin am Montag in Erfurt mitteilte, steht ein mittlerweile verstorbener Referent für Jugendarbeit im Zentrum der Untersuchungen.

Erste Hinweise auf den mutmaßlichen Täter wurden den Angaben nach bereits 2018 öffentlich gemacht. Demnach waren wohl zahlreiche Jugendliche von den Übergriffen betroffen. Fünf von ihnen haben sich laut der Bistumssprecherin inzwischen an die zuständige Aufklärungskommission gewandt.

Die Kommission hatte im Oktober 2021 ihre Arbeit aufgenommen. Sie soll den sexuellen Missbrauch Minderjähriger sowie schutz- oder hilfebedürftiger Erwachsener durch Priester und kirchliche Mitarbeiter im Raum der katholischen Kirche unabhängig aufarbeiten. Dabei soll verschiedenen Fragen nachgegangen werden, etwa wie viele Fälle sexuellen Missbrauchs es im Bistum Erfurt gegeben hat und wie die Verantwortlichen mit den Betroffenen und den Beschuldigten umgegangen sind.

Auch soll untersucht werden, ob es Strukturen gibt, die sexuellen Missbrauch ermöglichen, erleichtern oder dessen Aufdeckung erschweren. Das Bistum Erfurt bittet daher Personen, die bei Aufklärung helfen könnten, sich bei den Ansprechpersonen des Bistums zu melden.

  MDR (cfr)/epd