Justiz Mutmaßliche IS-Terroristin aus Erfurt angeklagt
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20. Februar 2023, 16:45 Uhr
Die Bundesanwaltschaft hat eine mutmaßliche IS-Terroristin aus Erfurt angeklagt. Auch in der Gefangenschaft soll sie noch eine Lager-Insassin angefeuert haben, als diese eine vermeintliche "Abtrünnige" misshandelte.
Die Bundesanwaltschaft hat eine mutmaßliche IS-Terroristin aus Erfurt angeklagt. Wie die Karlsruher Behörde mitteilte, ist die Anklage beim Staatsschutzsenat des Thüringer Oberlandesgerichts in Jena erhoben worden.
Die Frau soll demnach 2015 nach Syrien gegangen sein und sich dort der Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) angeschlossen haben. Außerdem werden ihr Verstöße gegen das Waffenrecht und Beihilfe zur Körperverletzung vorgeworfen. Sie war Anfang Oktober mit drei anderen mutmaßlichen IS-Frauen nach Deutschland zurückgekehrt und dann festgenommen worden. Das Gericht hat nach Angaben einer Sprecherin noch nicht entschieden, ob es einen Prozess ansetzt.
Nach Syrien gereist und geheiratet
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft war Kristin L. im März 2015 über die Türkei nach Syrien gereist. Dort habe sie einen IS-Kämpfer geheiratet. Anschließend habe sie die gemeinsame Tochter nach der IS-Ideologie erzogen und Glaubenskurse des IS absolviert.
Von Syrien aus soll die Erfurterin versucht haben, andere Frauen in Deutschland zu einer Ausreise zum IS zu bewegen. Sie habe zeitweise ein Schnellfeuergewehr und eine Schrotflinte besessen. Nach dem Zusammenbruch des IS sei sie 2019 in kurdische Gefangenschaft geraten. Dort habe sie eine andere Lager-Insassin angefeuert, als diese eine vermeintliche "Abtrünnige" körperlich misshandelte.
MDR (gh)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 20. Februar 2023 | 17:00 Uhr