Organisierte Kriminalität Urteil in Erfurter Drogenprozess: Mehrjährige Haftstrafen für Angeklagte

Das Landgericht Erfurt hat im Prozess gegen fünf Mitglieder einer Drogenbande mehrjährige Haftstrafen verhängt. Die Richterin führte mehr als 20 erwiesene Einzelfälle an. Verschlüsselte Handy-Chats hatten Ermittler auf die Spur der Männer nach Thüringen geführt.

Der entscheidende Hinweis war laut Gericht allerdings ein Tattoo. Demnach hatte der Anführer der Gruppe mit einer teuren Uhr am tätowierten Arm im Internet posiert. Das führte schließlich von den anonymen Handy-Chats zur Thüringer Drogenbande.

Konkret ging es in dem Prozess um den bandenmäßigen Handel mit Betäubungsmitteln, darunter Crystal Meth, Kokain und Marihuana. Hunderte Kilogramm sollen es gewesen sein. Der Anführer der Gruppe wurde zu einer Haftstrafe von acht Jahren und zehn Monaten verurteilt. Seine vier Komplizen müssen zwischen fast vier und über sechs Jahre hinter Gitter.

Zudem müssen alle an Entziehungskuren teilnehmen, weil das Gericht es als erwiesen ansah, dass sie selbst süchtig sind. Ebenso gehört zu dem Urteil, dass Drogengeld in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro eingezogen wird.