Menschen mit Beeinträchtigungen können die Altstadt von Arnstadt jetzt mit einem inklusiven Stadtplan erkunden. Die Touren durch die Altstadt, eine kleine und eine große Tour, dauern 45 bis 60 Minuten und führen an mehreren touristischen Sehenswürdigkeiten entlang. Der Stadtplan gibt Auskunft darüber, ob die Orte gut mit dem Rollstuhl befahrbar sind oder ob es dort für Menschen mit Rollstuhl gefährlich werden könnte. Zudem sind barrierefreie Toiletten gekennzeichnet. Der Stadtplan ist kostenlos in der Tourist-Information erhältlich.

Informationen zu den Sehenswürdigkeiten können zudem über einen QR-Code online angehört werden. Zu den historischen Orten gehören unter anderem die Bachkirche, der Schlossgarten oder der Gedenkstein Alte Synagoge. Die Texte dazu haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst verfasst und eingesprochen.

Insgesamt haben sich zehn Beschäftigte der Werkstatt am Kesselbrunn an dem Projekt beteiligt. Ein Jahr lang haben sie zusammen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vom Verein die Stadt erkundet. Die erste Auflage von 600 Stadtplänen soll je nach Bedarf erhöht und ergänzt werden.

Die Stadt Arnstadt ist mit über 1.300 Jahren Geschichte der älteste Ort Thüringens. Das Kopfsteinpflaster in der Altstadt ist für Menschen mit einem Rollstuhl oft nur schwer zu befahren. Auch in vielen Läden und Cafés fehlt laut Projektteam ein barrierefreier Zugang. Dadurch würden Menschen mit einer Beeinträchtigung oft vom kulturellen und gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen.

Mit dem inklusiven Stadtplan soll auf diese Probleme aufmerksam gemacht und ein Bewusstsein dafür geschaffen werden. Unterstützt wurde das Projekt unter anderem von der Stadt Arnstadt, dem Bundesprogramm "Demokratie leben!" sowie dem Landesprogramm "Denk bunt".