Ein Schwan schwimmt auf einem Teich.
Schwan "Phönix" dreht einsam seine Runden auf dem Apoldaer Lohteich. Bildrechte: MDR/Conny Mauroner

Partnersuche Einsam, eingeschränkt, gemobbt: Schwan "Phönix" sucht neue Frau

05. Mai 2024, 18:08 Uhr

Er ist ein einsamer Witwer, körperlich eingeschränkt und wird nun auch noch gemobbt. Schwan "Phönix" hat es nicht leicht. Seit der Landesgartenschau 2017 lebt das Tier in der Herressener Promenade in Apolda.

Nach Ende der Gartenschau in Apolda schlug das Schicksal zu. "Böse, böse Menschen haben der Schwanenfrau den Hals umgedreht. Seitdem ist 'Phönix', wie wir den Schwan nennen, allein", berichtet Gästeführerin Stefanie Fisel. Aber nicht nur das. Auf der verzweifelten Suche nach seiner ermordeten Frau ist "Phönix" in ein Auto gerannt. Sein Flügel ist gebrochen.

Apoldaerin kümmert sich um einsamen Schwan

Seit diesem Tag kann er nicht mehr fliegen. Phönix ist einsam und sucht Anschluss. Den findet er bei den Menschen. Eine seiner Bezugspersonen ist Stefanie Fisel. Die Gästeführerin kümmert sich gemeinsam mit ein paar Freunden um ein Beet unweit des Lohteichs. "Immer wenn wir am Beet arbeiten, ist der Schwan dabei. Er ist neugierig, setzt sich neben uns und wir unterhalten uns." Tatsächlich scheint "Phönix" zu antworten. Sitzt er neben den Frauen, wird geschnattert.

Er ist neugierig, setzt sich neben uns und wir unterhalten uns.

Stefanie Fisel Apoldaerin

Eine Frau spricht mit einem Schwan.
Gästeführerin Stefanie Fisel "plaudert" mit Schwan "Phönix" in Apolda. Bildrechte: MDR/Conny Mauroner

Neues Schwanenpärchen als Konkurrenz

Versuche, den Schwan zu verkuppeln, schlugen aber bislang alle fehl. "Ein paar Mal haben sich schon Jungschwäne auf den Teich verirrt, doch die waren immer wieder weg." Sorge bereitet Stefanie Fisel allerdings eine neue Entwicklung. Auf dem Teich hat sich ein Schwanenpärchen breit gemacht. Die beiden scheinen zu brüten. Sie brauchen ihre Freiheit und jagen "Phönix" immer wieder weg.

"So ist das Leben", sagt der Amtstierarzt im Weimarer Land, Stefan Kleinhans. "Das wird jetzt im Frühjahr für 'Phönix' etwas unbequem sein, aber im Laufe des Jahres beruhigt sich das und er wird wieder ein schönes Leben haben." Allerdings wird er das wohl allein bestreiten müssen. Dating-Plattformen für Schwäne gibt es nicht und ein Umsetzen ist auch keine Alternative. "Ein Wildtier ist und bleibt ein Wildtier. Wir greifen nicht in die Natur ein", sagt Stefan Kleinhans.

"Phönix" wird also weiter mit den Gästeführern und Spaziergängern in der Promenade vorlieb nehmen. Seinen Konkurrenten auf dem Teich, den muss er wohl oder übel akzeptieren.

MDR (rom)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Nachmittag | 05. Mai 2024 | 15:15 Uhr

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