Gewalttat Vier Tote in Klettbach: Obduktion bestätigt Tod durch Schüsse aus Dienstwaffe
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15. April 2025, 11:01 Uhr
Nach der Gewalttat mit vier toten Menschen in Klettbach in Mittelthüringen liegt nun das Obduktionsergebnis vor. Zwei Kinder, eine Frau und ein Mann starben demnach an Schussverletzungen. Inzwischen ist die Herkunft der Tatwaffe bekannt. Die Polizei ermittelt weiter.
Nach dem Fund von vier Leichen in Klettbach bei Erfurt liegt das Obduktionsergebnis zur Todesursache vor. Demnach sind die vier Toten - ein 49 Jahre alter Polizist, seine Frau und deren beiden gemeinsamen Kinder - am Freitag an ihren Schussverletzungen gestorben. Das teilten die zuständige Erfurter Polizeidirektion und die Staatsanwaltschaft mit.
Die Leichen waren am frühen Freitagmorgen in dem 1.300-Einwohner-Ort gefunden worden. Ermittler gehen bislang davon aus, dass der Mann erst seine Frau und beide Kinder sowie dann sich selbst umgebracht hat.
Untersuchungen der Polizei laufen weiter
Inzwischen haben ballistische Untersuchungen ergeben, dass der Polizist die Schüsse aus seiner Dienstwaffe abfeuerte. Das Motiv für die Tat ist weiter unklar - die Ermittlungen laufen weiter.
Nach der Tat hatte sich die Klettbacher Bürgermeisterin Franziska Hildebrandt geschockt gezeigt. Vor allem die beiden Kinder im Teenager-Alter seien im Dorf gut integriert gewesen. Sie hätten sich in vielen Vereinen engagiert. Zudem bot sie denjenigen, die psychologische Betreuung brauchen, Hilfe von der Seelsorge des Weimarer Landes an.
Hilfe bei Suizidgedanken, persönlichen Krisen und Depressionen
Sie haben Selbsttötungsgedanken oder eine persönliche Krise? Die Telefonseelsorge hilft Ihnen: 0800 1110-111 und 0800 1110-222. Der Anruf ist anonym und taucht nicht im Einzelverbindungsnachweis auf. Auf der Website www.telefonseelsorge.de finden Sie weitere Hilfsangebote, etwa per E-Mail oder im Chat.
Wenn Sie das Gefühl haben, an einer Depression zu leiden, hilft Ihnen das Info-Telefon Depression unter 0800 3344533 oder die Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Weitere kostenfreie Angebote hat die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention aufgelistet - beispielsweise für Jugendliche (116 111) und Eltern (0800 111 0 550).
Hinterbliebene nach einem Suizid können Hilfe beim Verein Agus unter 0921 150 03 80 oder auf der Internetseite www.agus-selbsthilfe.de finden.
Nach Gewalttat: Grüne fordern strengere Waffen-Regeln
Die Grünen in Thüringen fordern nach dem Ereignis strengere Waffen-Regeln für Polizisten. Landessprecherin Ann-Sophie Bohm forderte am Dienstag, dass das Innenministerium die entsprechende Dienstanweisung auf den Prüfstand stellen soll. Dienstwaffen gehörten nicht in die Freizeit und sollten auch nicht zu Hause aufbewahrt werden dürfen. Zudem forderte die Grünen-Sprecherin mehr Maßnahmen, um Polizisten psychisch belastbarer zu machen.
MDR (rom/ost)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 14. April 2025 | 16:00 Uhr