Isseroda Nach Brand in Photovoltaik-Servicefirma: Gefährliche Batterien werden abtransportiert
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15. August 2024, 12:08 Uhr
Nach den Bränden auf dem Gelände einer Photovoltaik-Servicefirma in Isseroda sind die gefährlichen Batterie-Module abtransportiert worden. Die Brände hatten hohen Schaden verursacht. Die Lagerung von Lithium-Ionen-Batterien soll nun beendet werden.
Nach drei Bränden auf dem Gelände einer Photovoltaik-Firma in Isseroda im Weimarer Land werden die gefährlichen Batterie-Module nun abtransportiert. Bis Ende kommender Woche soll die Lagerung der Lithium-Ionen-Batterien auf dem Gelände beendet werden, so Suncycle Geschäftsführer Christian Straub.
Der Abtransport habe bereits nach dem ersten Brand im Juni begonnen, ziehe sich aber etwas in die Länge. Der Transport und die Entsorgung seien mit hohen Auflagen verbunden. Hierfür zugelassene, zertifizierte Unternehmen gebe es nicht viele.
Brandursache weiterhin unbekannt
Straub zufolge wird noch immer nach der Ursache der Feuer gesucht. Demnach gingen die Brände immer von Batterien des gleichen Modul-Typs aus, die zur Entsorgung vorgesehen waren. Da sie ohne Fremdeinwirkung ausgelöst wurden, werde vermutet, dass es einen Defekt gibt, der erst während der Lagerung auftritt und zur Entzündung führt.
Bürgermeister Roland Bodechtel (CDU) sagte der "Thüringer Allgemeine", das die Brände hohen Schaden verursacht hatten und zum Teil heikel verlaufen seien. Es sei mehrmals "richtig knapp" gewesen. Wären weitere Paletten in Brand geraten, hätte man eine "echte Katastrophe" gehabt und weiträumig evakuieren müssen.
Zwei Brände innerhalb einer Woche
Auf dem Firmengelände waren am vergangenen Sonntag Lithium-Batterien in Brand geraten. Ein Mitarbeiter des Unternehmens habe die entsprechenden Batterien mit einem Gabelstapler aus dem Zelt gefahren, in dem sie gelagert waren. Dadurch konnte ein Übergreifen des Brandes auf einen anderen Bereich verhindern werden. Der Mann zog sich dabei eine leichte Rauchgasvergiftung zu. Der Schaden lag bei rund 30.000 Euro.
Bei dem Brand eine Woche zuvor war durch den Kontakt der Lithium-Batterien mit Löschwasser Flusssäure entstanden. Die Flüssigkeit ist für Mensch und Natur hochgiftig. Das verunreinigte Löschwasser musste aufwendig entsorgt werden. Beim ersten Brand war ein Schaden von rund 700.000 Euro entstanden.
Die Firma Suncycle unterstützt Hersteller von Photovoltaik-Komponenten, PV-Anlagenbetreiber und PV-Anlagen Errichter. Am Standort Isseroda werden hauptsächlich Solarmodule, aber auch PV-Wechselrichter und PV-Batteriemodule geprüft, gewartet, repariert und zwischengelagert.
MDR (kk/jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 15. August 2024 | 08:30 Uhr