Erfurt und Eisenach Nach Razzien gegen Neonazi-Gruppe "Knockout 51": Haftbefehle gegen drei Männer

15. Dezember 2023, 11:14 Uhr

Nach Durchsuchungen am Donnerstag in Eisenach und Erfurt sind die drei festgenommenen Männer in Untersuchungshaft gekommen. Das sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft MDR THÜRINGEN. Vier Objekte waren durchsucht worden, Hintergrund sind Ermittlungen gegen die Neonazi-Kampfgruppe "Knockout 51".

Prozess am Oberlandesgericht in Jena läuft

Festgenommen wurde unter anderem der bekannte Eisenacher Rechtsextremist Patrick Wieschke, eine Führungsperson der bundesweiten rechtsextremen Szene. Er soll "Knockout 51" unter anderem im Eisenacher "Flieder Volkshaus" Räume für ein Waffenlager und Kampftrainings zur Verfügung gestellt haben. Ziel sei es gewesen, Nachwuchs für die Jugendorganisation von "Die Heimat" zu gewinnen. 

Am Thüringer Oberlandesgericht in Jena läuft derzeit ein Prozess gegen vier mutmaßliche Mitglieder von "Knockout 51". Ihnen werden unter anderem mehrfache gefährliche Körperverletzung und Verstöße gegen das Waffenrecht vorgeworfen. Die Männer hätten unter anderem geplant, ihre politischen Gegner durch den Einsatz von Messern, Äxten und Macheten zu töten, hieß es in der Anklage.

Das Gericht hatte die Anklage gegen die Männer nur unter der Maßgabe zugelassen, "Knockout 51" zumindest vorübergehend nur als kriminelle und nicht als terroristische Vereinigung einzuordnen. Entgegen dieser vorläufigen Rechtsauffassung stuft der Generalbundesanwalt "Knockout 51" nach wie vor als terroristische Vereinigung ein.

MDR (kku/co)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 15. Dezember 2023 | 10:00 Uhr

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