Thüringen Hochansteckend: Keuchhusten und Windpocken treten wieder häufiger auf
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19. Februar 2024, 14:49 Uhr
Nach der Corona-Pandemie sind die Masken im Schrank verschwunden, die Abstandsregeln längst vergessen. Für Viren und Bakterien brechen nun wieder bessere Zeiten an. Das zeigt sich auch bei Krankheiten wie Keuchhusten und Windpocken.
Nach einer Corona-Delle sind im vergangenen Jahr wieder mehr Infektionskrankheiten wie Keuchhusten oder Windpocken in Thüringen aufgetreten. Die Zahlen hätten sich 2023 dem Vor-Corona-Niveau angenähert, teilte die Techniker Krankenkasse auf Basis von Meldungen an das Robert-Koch-Institut (RKI) mit. "Die Rückkehr zu einem Lebensstil, der dem vor der Pandemie ähnelt, könnte maßgeblicher Faktor sein", sagte der Landeschef der Krankenkasse, Guido Dressel.
Anstieg der Keuchhustenfälle in Thüringen besonders auffällig
Besonders auffällig sind nach Angaben der Krankenkasse die Fallzahlen bei Keuchhusten: Hier wurden vergangenes Jahr 483 Fälle gemeldet, was fast 15 Prozent der bundesweit gemeldeten Fälle ausmachte. Nur in Bayern habe es mehr Meldungen gegeben. Keuchhusten (Pertussis) wird durch Bakterien ausgelöst und durch Tröpfchen übertragen. Die Krankheit ist hochansteckend und vor allem für Neugeborene und Säuglinge gefährlich. Im Jahr 2021 waren 43 Fälle gemeldet worden.
Doppelt so viele Windpocken-Fälle wie 2022
Auch die Zahl der Windpocken-Meldungen legte deutlich zu. So wurden vergangenes Jahr 429 Fälle von Windpocken verzeichnet und damit doppelt so viel wie noch 2022. Im Jahr 2021 waren es sogar nur 81 gemeldete Fälle gewesen. Die hochansteckenden Windpocken werden meist im Kindesalter durch Viren übertragen.
Nach überstandener Krankheit schlummern die Viren im Körper und können später eine Gürtelrose verursachen. Die Techniker Krankenkasse weist darauf hin, dass es gegen Keuchhusten und Windpocken Impfungen gebe. Die Kosten übernehme die gesetzliche Krankenversicherung.
Zahl der Grippe-Erkrankungen wächst weiter
In der aktuellen Grippesaison steigen die Fallzahlen in Thüringen weiter. In der Woche bis zum 9. Februar verzeichnete das Gesundheitsministerium 1.479 Influenza-Fälle und damit so viele wie noch nie seit Beginn der Erkältungssaison.
In der Woche zuvor waren noch 1.341 Fälle gemeldet worden. Insgesamt wurden in Thüringen seit Beginn der Grippesaison knapp 5.500 Erkrankungen erfasst. Dieser Wert liegt allerdings deutlich niedriger als im Vorjahr. In der Saison 2022/2023 waren allein in der letzten Dezemberwoche fast 6.000 Neuinfektionen gemeldet worden. Das Niveau der aktuellen Grippewelle bewegt sich etwa auf dem der Jahre 2018 bis 2020.
MDR (co)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 19. Februar 2024 | 18:00 Uhr
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