Kommunikation Glasfaserausbau in Thüringen kommt nur schleppend voran
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25. Juli 2024, 05:00 Uhr
Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums sind erst 14 Prozent der privaten Haushalte mit schnellem Internet versorgt. Im Vergleich aller Bundesländer liegt Thüringen damit auf dem vorletzten Platz.
In Thüringen kommt der Glasfaserausbau nur schleppend voran. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums sind erst 14 Prozent der privaten Haushalte mit schnellem Internet versorgt. Das bedeutet im Bundesländer-Vergleich den vorletzten Platz.
Riesiger Abstand zum Spitzenreiter
Nur das Saarland steht mit etwas über zwölf Prozent angeschlossenen Haushalten noch schlechter da als Thüringen. Spitzenreiter ist laut Statistischem Bundesamt der Stadtstaat Hamburg, wo 68 Prozent der privaten Haushalte einen Glasfaseranschluss nutzen können.
Aber auch die norddeutschen Flächenländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen stehen mit 59 und 54 Prozent recht gut da.
Mehr als jede zweite Schule in Thüringen hat schnelles Internet
Während auch bei den Unternehmen nur 17 Prozent einen Glasfaseranschluss nutzen können, sieht es bei den Schulen in Thüringen etwas besser aus. Hier sind 56 Prozent ausgestattet.
Damit es mit dem Breitbandausbau bald besser vorangeht, stellen Bund und Land in diesem Jahr 330 Millionen Euro bereit.
In diesem Jahr wollen etwa die Deutsche Telekom und GlasfaserPlus in Thüringen 42.000 Haushalte ans Glasfasernetz anschließen. Davon werden laut Ministerium 14.500 Anschlüsse gefördert. In Planung der beiden Unternehmen ist derzeit die Glasfaser-Versorgung von weiteren 260.000 Haushalten. Davon sind 28.700 mit Förderung von den Unternehmen vorgesehen.
Klare Zuständigkeiten gefordert
Die momentan verteilten Zuständigkeiten beim Ausbau des schnellen Internet blockierten eine sinnvolle Digitalisierung, sagte die Grünen-Landtagsabgeordnete Madeleine Henfling. Zudem könnte ein "Runder Tisch Breitbandausbau" mit Land, Kommunen und Netzbetreibern helfen, die Hürden auszuräumen und den Ausbau in Thüringen möglichst schnell voranzubringen.
Statt mehreren Akteuren, bei denen einer auf den anderen wartet, braucht es eine Stelle, die sich verantwortlich fühlt.
Die CDU-Fraktion sieht Thüringen beim Breitbandausbau ebenfalls nicht gut aufgestellt und forderte klare Zuständigkeiten. "Statt mehreren Akteuren, bei denen einer auf den anderen wartet, braucht es eine Stelle, die sich verantwortlich fühlt", erklärte der digitalpolitische Sprecher der Fraktion, Andreas Bühl.
Dass Thüringen bei der Digitalisierung anderen Bundesländern hinterherhinke, liege nach seinen Worten vor allem daran, dass die Landesregierung die Fördermillionen des Bundes zu lange liegen gelassen habe und ihrer Koordinierungsfunktion nicht gerecht werde.
MDR (gh)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 24. Juli 2024 | 19:00 Uhr
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