Mario Voigt, Landesvorsitzender CDU Thüringen, spricht zum Wahlkampfauftakt der CDU Sachsen und Thüringen.
Mario Voigt bei einer Wahlkampfveranstaltung in Meerane in Sachsen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Doktorarbeit Plagiatsvorwürfe gegen Thüringer CDU-Chef Voigt

16. August 2024, 10:37 Uhr

Der österreichische Kommunikationswissenschaftlicher Stefan Weber erhebt Plagiatsvorwürfe gegen den Thüringer CDU-Chef Mario Voigt. Die Technische Universität Chemnitz prüft, die Landespartei verweist auf ein aktuelles Plagiatsgutachten, das zum gegenteiligen Schluss komme.

Die Technische Universität Chemnitz prüft derzeit Plagiatsvorwürfe gegen Thüringens CDU-Chef Mario Voigt. Wie die Universität dem MDR mitteilte, hat sich ein sogenannter Plagiatsjäger an die Hochschule gewandt und Voigt wegen vermeintlicher Plagiate in dessen Doktorarbeit angezeigt. Der Verdacht würde nun intern nach einem festgelegten Verfahren geprüft.

CDU weist Vorwürfe gegen Voigt zurück

Die Thüringer CDU weist die Vorwürfe zurück. Generalsekretär Christian Herrgott sagte dem MDR, der Plagiatsvorwurf sei bereits im Frühjahr von einem Experten geprüft und für nicht stichhaltig befunden worden. Voigt habe seine Promotion nach bestem Wissen und Gewissen erstellt.

Voigts Dissertation "Der amerikanische Präsidentschaftswahlkampf. George W. Bush gegen John F. Kerry" war 2010 veröffentlicht worden. Generalsekretär Herrgott teilte dazu Donnerstagabend mit, im Frühjahr 2024 habe Voigt seine Arbeit dem Journalisten, Juristen und Plagiatsexperten Dr. Jochen Zenthöfer zur Verfügung gestellt. Zenthöfer schlussfolgere in seiner schriftlichen Analyse: "Es gibt keine Hinweise auf Verstöße gegen die Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis in ihrer Dissertation."

Plagiatsvorwürfe nicht nur gegen Voigt

Erhoben hat die Vorwürfe der umstrittenen österreichische Kommunikationswissenschaftler Stefan Weber. Der selbsternannte "Plagiatsjäger" machte sich in der Vergangenheit unter anderem dadurch einen Namen, dass er akademische Arbeiten von Prominenten und Politikern auf Plagiate prüfte.

Zum Jahreswechsel geriet der Fall der stellvertretenden Chefredakteurin der "Süddeutschen Zeitung", Alexandra Föderl-Schmid, in die Schlagzeilen. Auch gegen die ehemalige deutsche Verteidigungsministerin und heutige Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hatte Weber Vorwürfe erhoben.

MDR (cfr)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 15. August 2024 | 19:00 Uhr

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