Debatte um Finanzen SPD und BSW in Thüringen streiten wegen "leerer Sparbüchse" des Landes
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22. Januar 2025, 05:21 Uhr
SPD und BSW in Thüringen streiten um die Haushaltspolitik der rot-rot-grünen Vorgängerregierung. BSW-Finanzministerin Wolf ärgert sich über leere Kassen. SPD-Innenminister Maier hofft auf Restgelder. Zuvor hatte Wolf bereits einen Vorschlag gemacht, um Schulden auszulagern.
Thüringens Finanzministerin Katja Wolf (BSW) hat ihre Amtsvorgängerin Heike Taubert (SPD) kritisiert. Wolf sagte, es sei in diesem Jahr extrem schwierig, einen zukunftssicheren Landeshaushalt aufzustellen.
Sie finde es deshalb nicht ganz fair, dass der jetzigen Landesregierung eine leere Sparbüchse übergeben worden sei, und "das nach den fetten Jahren der Vergangenheit". Damit spielt die BSW-Politikerin darauf an, dass Taubert von der SPD noch den Entwurf für den Landeshaushalt 2025 vorgelegt hatte.
Der Entwurf sah die Auflösung der Rücklagen von 550 Millionen Euro vor, um ein Haushaltsvolumen von 13,75 Milliarden Euro mitzubezahlen. Dennoch bliebe ein Loch von 165 Millionen Euro bestehen, das durch Einsparungen geschlossen werden müsste.
Minister Maier verteidigt Parteifreundin gegen Kritik
Gegen die Kritik nahm der frühere wie aktuelle Innenminister Georg Maier von der SPD seine Parteikollegin Taubert in Schutz. Wolfs Vorgängerin im Ministerium habe sehr umsichtig gewirtschaftet. Das sei unbestritten. Zuletzt seien aber die Steuereinnahmen gesunken. Damit sei es nicht mehr wie in den Vorjahren möglich gewesen, Rücklagen zu schaffen. Maier räumte aber ein, dass Wolf die Sachlage zutreffend beschrieben habe. Er nehme ihre Worte nicht als Spitze wahr.
Der Innenminister hofft nun nach eigenen Worten darauf, dass die im Haushalt 2024 eingeplanten Gelder nicht alle ausgegeben wurden und am Ende etwas übrig bleibt, um die Rücklage wieder aufzufüllen.
Ministerin Wolf will Schulden auslagern
Finanzministerin Wolf hat dagegen einen anderen Vorschlag eingebracht. Sie will außerhalb des regulären Haushalts neue Schulden machen. Wie die BSW-Politikerin dem "Freien Wort" sagte, könnten Staatsschulden ausgelagert werden. Demnach sollen die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) und die Thüringer Aufbaubank in den nächsten Jahren Kredite aufnehmen, um damit Investitionen anzuschieben. Wenn landeseigene Gesellschaften Schulden machen, fallen diese nicht unter die Restriktionen der Schuldenbremse.
Die neue Thüringer Landesregierung hat ein 100-Tage-Programm angekündigt. Dabei geht es unter anderem um weniger Stundenausfälle an Schulen, Digitalisierung oder die Krankenhäuser.
MDR (kk/ws)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 20. Januar 2025 | 19:00 Uhr
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