Kerzen stehen vor der Synagoge nach einem Schweigegang vor dem Gedenktag der Pogromnacht vor 85 Jahren.
Am 7. Oktober 2023 ereignete sich der Angriff der Hamas bei einem Festival in Israel. Bildrechte: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

7. Oktober Thüringer Politiker gedenken Opfern des Hamas-Überfalls

07. Oktober 2024, 15:30 Uhr

Ein Jahr nach dem Überfall der islamistischen Hamas in Israel gedachten Thüringer Politiker den Opfern. In Thüringen ist die antisemitische Gewalt seit Kriegsbeginn kaum gestiegen, die Kundgebungen anlässlich des Jahrestages erhalten dennoch erhöhten Polizeischutz.

Ein Jahr nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel gedachten am Montag auch Thüringer Spitzenpolitiker der Opfer. Noch-Ministerpräsident Bodo Ramelow sagte, der 7. Oktober habe die tödliche Gefahr für Jüdinnen und Juden vor Augen geführt, die bis heute von Antisemitismus ausgehe. "Wir trauern mit den Angehörigen der Ermordeten und bangen um die Entführten - bring them home now!" Mit dem englischen Ausspruch für "Bringt sie jetzt nach Hause" wird in diesem Kontext die Befreiung der verbleibenden Geiseln aus den Händen der Hamas gefordert.

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CDU-Politiker sprechen sich für Solidarität mit Juden aus

Thüringens Landtagspräsident Thadäus König (CDU) rief zu Solidarität mit Jüdinnen und Juden auf. "Der Schutz jüdischen Lebens ist unser aller Verantwortung. Dies gilt umso mehr, da Jüdinnen und Juden fortwährenden Angriffen ausgesetzt sind, auch hier in Deutschland", erklärte er.

Mit Blick auf den Nationalsozialismus sagte er, nie wieder dürfe Thüringen ein Ort sein, an dem Menschen wegen ihrer Religion verfolgt und angegriffen werden. CDU-Chef Mario Voigt betonte auf der Plattform X, die Sicherheit Israels sei deutsche Staatsräson.

Gedenkveranstaltung in Erfurt

In Erfurt fand am Montag eine Gedenkveranstaltung der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen statt, an der auch Ramelow (Linke), Voigt und Vertreter der schiitisch-muslimischen und der jesidischen Gemeinschaft Thüringens teilnahmen.

Antisemitische Gewalt in Thüringen seit Kriegsbeginn kaum gestiegen

Laut der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus RIAS Thüringen war die Zahl der antisemitischen Vorfälle im vergangenen Jahr um 50 auf knapp 300 gestiegen. Etwa die Hälfte der dokumentierten Fälle wurde nach dem Kriegsbeginn am 7. Oktober gemeldet. Laut einem Sprecher der Landespolizeidirektion ist die Anzahl der Vorfälle in Thüringen im Vergleich zu anderen Bundesländern allerdings gering. Zusätzlichen Polizeischutz soll es für die am Montag geplanten Kundgebungen dennoch geben.

Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der islamistischen Hamas mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser für den bis heute andauernden Gaza-Krieg. Israel reagierte mit ausgeweiteten Angriffen, die auf palästinensischer Seite mehr als 41.000 Menschen töteten.

Mehr zum Gaza-Krieg

MDR (ost)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Mittag | 07. Oktober 2024 | 13:00 Uhr

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