Lois Openda, RB Leipzig, läuft durch die Wasserfontainen des Rasenbewässerung.
Die Bewässerung des Rasens bei RB Leipzig macht dem Verein zufolge 17 Prozent des Wasserverbrauchs aus – Sparmaßnahmen wurden nun in jüngster Vergangenheit im Sanitärbereich getroffen. Bildrechte: picture alliance / Jens Niering | Jens Niering

Profifußball RB Leipzig und Dynamo Dresden wollen Wasserverbrauch reduzieren

23. September 2024, 14:32 Uhr

Wie viel Wasser wird eigentlich zum Wässern des Fußballrasens benötigt? Das fragt sich MDR AKTUELL-Hörerin Anke Wendrich aus Dresden und möchte außerdem wissen: Interessieren sich die Verbände in Zeiten zunehmender Wasserknappheit eigentlich für dieses Thema? Während man bei Dynamo Dresden noch auf Zahlen wartet, ist man bei RB Leipzig schon weiter.

Auch wenn die TV-Bilder anderes vermuten lassen, die Rasenbewässerung im Stadion und auf den Trainingsplätzen nimmt nur einen kleinen Teil des Wasserverbrauchs in den Fußballclubs ein. Das ist auch bei Dynamo Dresden und seiner Nachwuchsakademie so, sagt Geschäftsführer David Fischer.

Grundsätzlich entstehe immer der Eindruck, dass den ganzen Tag gewässert werde. Das sei nicht der Fall. "In der brennenden Sonne wässern wir nicht, weil sonst der Rasen verbrennt. Es sind natürlich schon Mengen an der Stelle, die es weiterhin zu reduzieren gilt", sagt Fischer.

RB Leipzig: Rasenbewässerung mit 17 Prozent des Wasserverbrauchs nur kleiner Teil

Der Bundesligist RB Leipzig hat im Zuge seines ersten Nachhaltigkeitsberichtes vor zwei Jahren den Wasserverbrauch im gesamten Klub analysiert. Auch den zur Bewässerung des Rasens. In der Antwort an MDR AKTUELL heißt es: "Die Bestandsaufnahme hat ergeben, dass die Bewässerung der Rasenplätze eine wichtige Rolle spielt im Vergleich mit anderen Verbräuchen, aber nicht wie erwartet der größte Hebel zur Reduzierung des Gesamtverbrauchs ist."

Gerade einmal 17 Prozent des Gesamtwasserverbrauchs, heißt es, entfalle bei RB Leipzig auf die Bewässerung der Rasenflächen. Über 100.000 Kubikmeter Wasser pro Jahr benötigt der Erstligist aus Sachsen insgesamt.

Ein Großteil davon wird natürlich in der RB Akademie, dem Trainingszentrum mit Internat, Speiseräumen und Duschen benötigt. Und natürlich im Stadion, beim Catering und dem Sanitärtrakt. Dort wurde beim jüngsten Stadionumbau nachgebessert – mit wasserlosen Urinalen und wassersparenden Armaturen.

Und natürlich gibt es in Leipzig Pläne, den gesamten Wasserverbrauch weiter zu reduzieren. Der Verein sagt dazu jedoch: "Aufgrund notwendiger baulicher Veränderungen, verbunden mit hohen Investitionen, wird die Umsetzung von identifizierten Einsparmaßnahmen voraussichtlich mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Dazu gehört unter anderem, Wasserkreisläufe zu schließen und Wasserrecycling voranzutreiben."

Dynamo Dresden benötigt noch Verbrauchswerte

Bei Dynamo Dresden steht das Thema auch auf der Agenda, sagt Geschäftsführer Fischer. Aber es fehle noch an zuverlässigen Zahlen. "Grundsätzlich ist wichtig, natürlich darauf zu schauen, dass man erst mal für sich einen Verbrauchswert bekommt, wie viel man insgesamt auch verbraucht und dann auch zu entscheiden, wie kann ich das optimieren?"

Es gebe Steuerungssysteme, die nach Tageszeit, auf Knopfdruck funktionierten, sodass man genau einstellen könne, wenn man beispielsweise nur die Felder berieseln wolle. Außerdem stellt Fischer die Frage: "Wie kann ich theoretisch auch das Wasser wiederverwerten? Das ist eine Aufgabe, in der Zukunft zu überlegen, wie kann ich das weiter optimieren?"

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Bundesliga erste Profi-Liga mit Nachhaltigkeitsregeln

Beim Thema Umweltschutz steht im Profifußball vor allem die Mobilität der Zuschauer im Fokus. Sie hat den größten Anteil am CO2-Fußabdruck der Vereine. Und doch hat die Deutsche Fußball-Liga das Thema Wasserverbrauch durchaus auf der Agenda. Vor zwei Jahren hat der Ligaverband als erste Profi-Liga weltweit Nachhaltigkeitsrichtlinien beschlossen. Mit der Lizenzerteilung müssen die Klubs eine Umweltstrategie vorlegen mit Zielen bei Mobilität bei Energie und Ressourcenverbrauch.

Marica Bernhard, Leiterin Nachhaltigkeit bei der DFL sagt dazu: "Wenn man in die Kriterien reinschaut, dann ist es eben von den Klubs gefordert, dass sie sich Gedanken machen, dass sie die Daten erheben und dann im Rahmen ihrer Umweltstrategie auch konkrete Ziele definieren mit einem konkreten Maßnahmenplan, wie sie zu dieser Zielerreichung kommen."

Den Klubs der ersten und zweiten Liga drohen nach Worten von Marica Bernhard Verwarnungen und Geldstrafen, wenn Kriterien der Nachhaltigkeitsrichtlinien nicht erfüllt werden.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 23. September 2024 | 06:18 Uhr

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