Revision Vier Waffen bei der Polizei in Sachsen verschwunden
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18. April 2024, 16:40 Uhr
Bei der sächsischen Polizei sind erneut Waffen verschwunden. Das teilte das Innenministerium nach der Revision des Waffenbestandes mit. Demnach sind zwei Pistolen und zwei DDR-Gewehre aus dem Bestand nicht mehr aktiv genutzter Waffen unauffindbar. Zudem fehlen fünf Patronen bei der Einsatzmunition. Innenstaatssekretär Frank Pfeil informierte darüber am Donnerstag den Innenauschuss des Landtags. Der Abschlussbericht soll noch in dieser Woche vorgelegt werden
Zwei Dienstpistolen und zwei DDR-Gewehre fehlen
Bei den fehlenden Waffen handele es sich um zwei Pistolen P7 M8 der Firma Heckler & Koch. "Die Dienstpistolen sollten als sogenannte Pool- und Austauschwaffen in der Polizeidirektion Görlitz vorgehalten werden, allerdings ist der Verbleib der Waffen seit 2022 nicht mehr dokumentiert", hieß es. Seit Ende 2023 laufe dazu ein Ermittlungsverfahren bei der Polizeidirektion Dresden.
Zudem sind zwei Sportkarabiner vom Modell "1001 Suhl Kaliber .22 lfb" nicht mehr auffindbar, die vom Präsidium der Bereitschaftspolizei verwahrt wurden. Die Gewehre wurden 1991 vom Bund aus DDR-Altbeständen übernommen und nur zu Übungszwecken genutzt. Auch im Fall der Karabiner soll nun ermittelt werden. Dies soll die Polizei in Leipzig übernehmen.
Innenstaatssekretär Frank Pfeil erklärte, der Abschlussbericht werde feststellen, dass der Bestand aller Schusswaffen, die aktuell genutzt würden, mit dem Nachweissystem übereinstimme. Unklar blieb zunächst, wie viele Waffen sich insgesamt im Bestand der sächsischen Polizei befinden.
Revision nach Fehlen von Maschinenpistole in Riesa angeordnet
Die Waffenrevision war im August 2023 durch den Inspekteur der Polizei angeordnet worden, nachdem im Polizeirevier Riesa bei einer internen Revision eine Maschinenpistole MP 5 mit Munition zunächst nicht gefunden werden konnte. Die Waffe entdeckte man später samt Munition in einem Polizeifahrzeug. Laut Innenministerium wurde gegen den Beamten, der die Waffe zuletzt geführt hatte, eine disziplinarrechtliche Prüfung sowie ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Munitionsaffäre erschüttert 2021 sächsische Polizei
Die sächsische Polizei war im Frühjahr 2021 mit einer Munitionsaffäre in die Schlagzeilen geraten. Damals wurde bekannt, dass ein Einsatzkommando des Landeskriminalamtes Sachsen 2018 ohne Erlaubnis an einem Schießtraining auf einem privaten Schießplatz in Güstrow teilnahm und dafür mit mindestens 7.000 Schuss Munition aus eigenen Beständen bezahlte. Weitere rund 7.500 Schuss wurden entwendet, um das Schießtraining zu absolvieren.
Drei Hauptbeschuldigte sollen sich nun vor Gericht wegen Bestechlichkeit in Tateinheit mit Diebstahl sowie unerlaubtem Erwerb und Besitz von genehmigungspflichtiger Munition verantworten.
MDR (kbe)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 18. April 2024 | 19:00 Uhr