Baldige Regierungsbildung? SPD und BSW entscheiden sich für Sondierungsgespräche in Sachsen
Hauptinhalt
18. Oktober 2024, 17:57 Uhr
In Sachsen hat die SPD grünes Licht für die Aufnahme von Sondierungsgespräche mit der CDU und dem BSW gegeben. Der SPD-Landesvorstand fasste am Donnerstagabend einen Beschluss dazu mit 15 Ja-Stimmen, zwei Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen.
Auch BSW für Sondierung bereit - CDU-Entscheidung wohl am Freitag
Auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Sachsen ist bereit zur Sondierung für eine mögliche Regierungskoalition mit der CDU. Das bestätigte am Donnerstagabend die BSW-Parteivorsitzende in Sachsen, Sabine Zimmermann.
Das Votum des CDU-Vorstandes wird für Freitag erwartet. Sollten alle drei Parteien zustimmen, könnten die Sondierungen am kommenden Dienstag beginnen, hieß es laut Nachrichtenagentur AFP aus Parteikreisen.
Gemeinsames Papier soll Grundlage für Sondierungen sein
Nach der Landtagswahl am 1. September hatten CDU, BSW und SPD zunächst sogenannte Kennenlerngespräche geführt, um inhaltliche Gemeinsamkeiten und Differenzen auszuloten und konkrete Themen zu besprechen. Diese Vorgespräche mündeten in einem gemeinsamen Papier, das nun Basis der Sondierungen sein soll. Voraussetzung ist die Zustimmung der jeweiligen Parteigremien.
Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) sagte nach den Kennenlerngesprächen: "Bei allen ist das Bemühen sichtbar, dass wir dort gemeinsam etwas gestalten wollen. Ob das am Ende so kommt, wissen wir noch nicht."
BSW-Chefin zeigt sich optimistisch
Im Hinblick auf eine mögliche Zusammenarbeit und Sondierungsgespräche zeigte sich BSW-Landesvorsitzende Sabine Zimmermann optimistisch. "Die CDU ist im Bereich Finanzpolitik ein gutes Stück auf uns zugegangen, die SPD in der Migrationspolitik", sagte Zimmermann MDR SACHSEN. "Sie sehen das gemeinsame Ziel, gerade in der Migrationspolitik." Es gebe weiter Diskussionsbedarf, aber "da bin ich guter Dinge", so die BSW-Chefin.
Regierungsbildung in Sachsen schwierig
Die Regierungsbildung in Sachsen nach der Landtagswahl gestaltet sich schwierig. Bei der Landtagswahl war die CDU mit 31,9 Prozent stärkste Kraft vor der AfD (30,6 Prozent) geworden. Weil die Union eine Koalition mit der AfD ausschließt und auch keine andere Partei mit der vom sächsischen Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuften AfD koalieren will, bleibt rechnerisch nur ein Bündnis mit dem BSW (11,8 Prozent) und der SPD (7,3 Prozent).
MDR (kk)/AFP/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 18. Oktober 2024 | 19:00 Uhr