Landwirtschaft Hausschweine dürfen in Gebieten mit Afrikanischer Schweinepest unter Auflagen ins Freie
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20. September 2023, 08:22 Uhr
Seit drei Jahren grassiert auch in Sachsen die Afrikanische Schweinepest. Rund 2.000 Fälle gab es bislang, sagt das Gesundheitsministerium. Nun werden die Regeln für Landwirte teilweise gelockert. In Zukunft können Tiere auch wieder unter freiem Himmel gehalten werden - unter Auflagen.
- Sachsen passt die Regeln zur Bekämpfung der Schweinepest leicht an.
- Die Landkreise können Genehmigungen zur Freilandhaltung erteilen.
- Insgesamt wurden bislang mehr als 2.000 Fälle in Sachsen nachgewiesen.
Sachsens Gesundheitsministerium hat die Regeln zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) leicht gelockert. Wie das Ministerium am Dienstag mitteilte, habe man das vollständige Auslaufverbot für Schweine im gefährdeten Gebiet teilweise aufgehoben. Demnach könne unter bestimmten Voraussetzung eine Ausnahmegenehmigung für die Haltung von Tieren unter freien Himmel erteilt werden.
Hohe Standards für Freilandhaltung
Nach Ministeriumsangaben ist ein "hoher Biosicherheitsstandard" die Voraussetzung für eine Erlaubnis zur Auslauf- und Freilandhaltung. Dafür müssten die normalen gesetzlichen Hygienegrundlagen eingehalten werden. Außerdem erarbeite ein Expertenteam aus Vertretern der Lebensmittelwirtschaft, dem Bauernverband und der niedersächsischen Tierseuchenkasse diverse Leitlinien für höhere Sicherheitsstandards. Diese sollen im Oktober vorliegen und dann als Grundlage für Anordnungen und Genehmigungen durch die Landratsämter gelten, so das Ministerium.
Grundlage für die neuen Regeln ist eine angepasste Risikobewertung des Friedrich-Loeffler-Instituts. Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping begrüßte die neue Risikobewertung. "Viele Tierhalter bevorzugen Tierhaltung unter freiem Himmel, weil sie der natürlichen Lebensweise der Tiere nahekommt."
Virus für Menschen ungefährlich
Die Afrikanische Schweinepest ist eine Virusinfektion, die ausschließlich Wildschweine und Hausschweine betrifft. Sie verläuft für die Tiere fast immer tödlich und ist unheilbar. Für den Menschen sowie für andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend. Am 10. September 2020 wurde in Brandenburg ein erster Fall von ASP bei einem Wildschwein in Deutschland bestätigt. Seitdem wurden Ausbrüche bei Wildschweinen in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern festgestellt. In Sachsen wurden nach Ministeriumsangaben bisher insgesamt 2.256 ASP-Fälle nachgewiesen.
MDR (ben)