Spitzensportler aus Sachsen Weltmeister Rico Bogen: So tickt der Leipziger Triathlet
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18. September 2023, 19:00 Uhr
Die Familie Bogen kann Triathlon. Schon die Eltern waren begeisterte Sportler. Ihre Kinder, Rico und Bianca, sind auch im Profisport erfolgreich. Erst kürzlich wurde der 22-jährige Rico Weltmeister im Triathlon auf der Halbdistanz, während seine Schwester ein anderes Glück fand. Beiden haben bereits ihre Sportziele für die nächsten Jahre im Blick.
- Bei der Ironman 70.3 Weltmeisterschaft in Lathi erreichte der 22 Jahre alte Leipziger Rico Bogen als Erster die Ziellinie.
- Auch die Schwester von Rico ist Triathletin, in der Familie Bogen gibt es viele begeisterte Sportler.
- Rico Bogen will 2024 seinen Titel verteidigen.
Rico Bogen überraschte am 27. August gleich auf zweifache Weise. Nicht nur kam sein Sieg bei der Triathlon-WM im finnischen Lathi für viele Experten aus dem Nichts. Mit 22 Jahren ist der Leipziger auch der jüngste WM-Sieger aller Zeiten. "Das war echt krass. Mir kamen schon vor der Ziellinie Freudentränen", erzählt Bogen ein paar Wochen nach seinem Sieg.
113 Kilometer (70,3 Meilen) legten die Sportler bei der Ironman 70.3 Weltmeisterschaft zurück. Bogen kam als Vierter aus dem Wasser, nach rund 90 Kilometern auf dem Rad lag er nur knapp hinter der Spitze. Die Führung übernahm er beim Laufen, die er dann auch nicht mehr abgab.
WM-Sieger grüßt schwangere Schwester
Als Bogen das Zielband erreichte, steckte er sich seinen Daumen in den Mund – ein Gruß an seine Schwester Bianca. Zu diesem Zeitpunkt war sie gerade hochschwanger. Entbindungstermin war eigentlich der Renntag, doch das Baby kam zwei Tage später. "Natürlich war es ein bisschen doof, dass ich nicht dabei sein konnte", sagt Bogen. Er freue sich jedoch auf seinen Neffen und das Onkelsein.
Schwester Bianca ist mächtig stolz auf den WM-Sieg ihres zwei Jahre jüngeren Bruder, erzählt sie im Interview. "Besonders, dass er sich für die harte Arbeit belohnt hat." Bianca Bogen kennt sich damit aus. Sie ist vor ihrer Schwangerschaft regelmäßig für Triathlon-Wettbewerbe geschwommen, geradelt und gelaufen. Bald wolle sie wieder mit dem Training anfangen. Ihr großes Ziel sei Olympia 2028 in Los Angeles.
Im Gegensatz zu ihrem Bruder fokussiert sie sich jedoch auf die Kurzdistanz, auch Olympische Distanz genannt. Hier geht es um Strecken mit einer Gesamtlänge von 51,5 Kilometer.
Bereits Eltern waren Triathleten
Die Sportbegeisterung ist in der Familie Bogen keine Seltenheit. Bereits die Eltern gingen als Hobby-Triathleten an ihre körperlichen Grenzen. "Wir sind beide durch unsere Eltern mit Triathlon und dem Sport aufgewachsen", sagt Bianca Bogen.
Die beiden Sportlerkinder trainierten gemeinsam, besuchten das Sportgymnasium in Leipzig und waren auch zusammen auf Reisen, wenn es der Wettkampf erfordert hat.
Trainiert wird vor allem in der Heimatstadt der Familie – im Auwald oder auf dem Damm Richtung Schkeuditz. Die Nähe zu seinen Freunden und seiner Familie in Leipzig schätze er sehr, sagt Rico Bogen. "Mir ist es wichtig, zu Hause zu sein." Während der Vorbereitung zur Triathlon-WM in Lathi war er zeitweise auch im Höhentrainingslager in den Alpen.
Für Ironman Hawaii will sich Bogen noch mehr Zeit lassen
Mit dem WM-Sieg ist Rico Bogen zwar theoretisch für den weltbekannten Ironman in Hawaii qualifiziert, doch die Langstrecke würde noch mehr Trainingszeit erfordern.
Irgendwann wolle er aber auch diese Herausforderung meistern, sagt Bogen. Für 2024 hat er aber bereits ein festes Ziel vor Augen: Die Verteidigung des WM-Titels im Dezember 2024 in Neuseeland.
MDR (mad)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 18. September 2023 | 19:00 Uhr