Altes Handwerk Wie sich die Kürschnerei in Rötha gewandelt hat
Hauptinhalt
05. Januar 2025, 08:00 Uhr
Ein altes Handwerk lebt immer noch - das Kürschnern. In Rötha bei Leipzig bleibt eine seit 1931 arbeitende Kürschnerei in Familienhand. Und Familie Meinelt hat viel zu tun. Doch die Kürschnerei musste sich verändern, damit sich das Handwerk noch mit dem Tierschutz vereinbaren lässt.
Die Felle in der Kürschnerei Meinelt in Rötha bei Leipzig kommen heutzutage aus keiner Zuchtfarm, sondern von Jägern und Schafhaltern. Die Häute werden zunächst gewaschen. Danach entfernen die Mitarbeiter das Unterhautbindegewebe. Nach erneutem Waschen beginnt die Konfektion zu Mützen oder Westen. "Wir sind jetzt bei knapp 11.000 Kunden, die da regelmäßig oder unregelmäßig kommen", sagt Geschäftsinhaber Bertram Meinelt. Fast jeden Tag kämen neue Kunden hinzu.
Die Kundschaft wohnt überall, reist aus ganz Deutschland oder EU-Nachbarländern wie Österreich, Luxemburg, Finnland und Belgien an. 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich in der Kürschnerei um ihre Wünsche. Bertram Meinelt verarbeitet neben den Fellen auch alte Pelze, einer liegt in seiner Werkstatt auf dem Tisch.
"Das war mal ein alter Nerzmantel bzw. zwei. Und da die Leute heute keine Nerzmäntel mehr tragen möchten, arbeiten wir daraus für die Nachkommen, weil es Omas Mantel ist, eine Decke oder eine Weste oder Kissen."
Workshops für Amateur-Kürschner
Bertram Meinelt und seine Frau Beinuo Zheng-Meinelt geben zudem gut gebuchte Workshops. Solche Amateur-Kürschner, Jäger meist, setzten das Handwerk fort, so Meinelt. "Die erlernen das und die tragen das in die Welt raus, dass das eigentlich was Schönes ist, seine erlegten Füchse oder was man zu Hause hat, die Felle zu verarbeiten."
MDR (René Römer/kbe)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 02. Januar 2025 | 19:00 Uhr