Nachhaltigkeit Baumarkt in Leipzig setzt auf recycelte Werkstoffe
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06. Januar 2025, 16:05 Uhr
Renovieren und dabei Geld sparen: Der Secondhand-Baumarkt in Leipzig-Lindenau kann dabei helfen. Dort gibt es Holz, Farbe, Dachpfannen oder Schrauben vergleichsweise günstig. Das Baumaterial wäre andernfalls entsorgt worden. Die Initiatoren wollen damit auch ein Zeichen für Nachhaltigkeit setzen.
- Neben Holz sind auch Lacke, Schrauben oder Bauteile für Elektroinstallationen im Angebot.
- Die Betreiber des Baumarktes holen größere Restbestände auch ab, was die Entsorgung erspart.
- Kunden schätzen nach eigenen Angaben die niedrigeren Preise und den Nachhaltigkeitsgedanken.
An Sonnabendvormittagen geht es meist eng in den Baumärkten zu. Hobbyhandwerker decken sich für ihre Wochenendaktivitäten ein. Das ist im sogenannten Materialbuffet am Lindenauer Hafen in Leipzig nicht anders. Was es dort gibt, hat allerdings schon ein erstes Leben hinter sich. Das Materialbuffet ist ein Secondhand-Baumarkt.
Mitinitiator Timon Fabel kam während seiner Tischlerlehre auf die Idee, nicht mehr benötigtes Holz weiter zu verwerten, statt im Müll zu entsorgen oder zu verbrennen. Zunächst entstand gemeinsam mit Kollegen der Plan, eine Tischlerei aufzubauen, "die nur mit gebrauchten Werkstoffen hantiert", so Fabel. Man könne beispielsweise aus einem alten Messestand einen neuen machen, statt den alten wegzuschmeißen.
Wiederverwenden statt entsorgen
Aus der nachhaltigen Tischlerei wurde dann der Seconhand-Baumarkt entwickelt. Denn schnell wurde den jungen Initiatoren klar: Nicht nur Holz wird leichtfertig entsorgt - sondern Baumaterialien aller Art, Farbreste oder Schrauben. Diese sind bei Handwerkern, Unternehmen oder in Haushalten übrig. Normalerweise werden diese dann - oftmals teuer und nicht selten als Sondermüll - entsorgt.
Ob Theater oder Ausstellungshäuser, nach Events, Film- und Fernsehproduktionen, in Betrieben und bei Großveranstaltungen – überall landen wiederverwendbare Materialien im Müll: Holz, Farben, Textilien, Metall, Deko, Ausstattung, Büroartikel, Fehlproduktionen.
Baumarkt-Betreiber holen Materialreste auch ab
Mit ihrer Gesellschaft für Materialkreisläufe wollen die Gründer einen Beitrag für Nachhaltigkeit und Umweltschutz leisten. Das Unternehmen bietet auch Rückbauten an - etwa von Messeständen, Pop-Up-Stores, Bühnenbildern oder Kunstinstallationen nach Events.
Auf der Internetseite wirbt der etwas andere Baumarkt bei Kulturbetrieben, Unternehmen und Privatleuten um die Abgabe von Reststoffen aus Bauvorhaben. Größere Mengen holen die Betreiber des Materialbuffets eigenen Angaben zufolge auch ab. Im Lager dann werden die übrig gebliebenen Materialien sortiert, gegebenenfalls neu zugeschnitten und für den Weiterverkauf vorbereitet.
Kunden von niedrigeren Kosten begeistert
Bei den Kunden kommt der Secondhand-Baumarkt augenscheinlich gut an. So deckt sich Johannes Selz an diesem Tag mit Material für ein Kompostklo ein. Der wolle er für Aktivisten in Pödelwitz bauen, die das dortige Dorf am Rande des Braunkohletagebaus wieder mit Leben füllen wollen. Ursprünglich sollte das Dorf der Kohle weichen, wird aber nun doch nicht abgerissen.
Britta Maier hingegen sucht Holz für ein Plateaubett: "Wir finden es hier super, weil es sehr nachhaltig und viel günstiger ist." Aktuell ist der Secondhand-Baumarkt mittwochs, freitags und sonnabends geöffnet. Die Betreiber suchen aber nach eigenen Angaben Personal und größere Verkaufsflächen.
MDR (lam/dbö)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 04. Januar 2025 | 19:00 Uhr
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