Weihnachtschokolade mal anders: Zoll entdeckt Rohopium statt Schokobonbons in Paket
Schmuggler mit Sinn für das Feine: Mit viel Akribie formten Drogenschmuggler Rohopium zu Bonbon-Adaptionen. Bildrechte: Hauptzollamt Dresden

Flughafen Leipzig/Halle Drogen statt Schokolade: Zoll entdeckt Rohopium in Paket

16. Dezember 2024, 17:56 Uhr

Bei der Kontrolle einer Luftfrachtsendung am Flughafen Leipzig/Halle hat der Zoll rund 1.000 Gramm Rohopium sichergestellt. Das teilte das Hauptzollamt Dresden am Montag mit. Den Angaben nach hatte die Beamten die Drogen bereits am 22. November gefunden. Die Sendung stammte demnach aus einem deutschen Nachbarland und war auf dem Weg von Europa in Richtung Nordamerika.

"Die Besonderheit in diesem Fall ist, wie es geschmuggelt wurde", erklärte Philipp Mitteldorf, Sprecher des Hauptzollamtes Dresden. "Das Rohopium wurde ganz sorgfältig zu Schokobonbons geformt. So viel filigrane Detailarbeit haben wir beim Drogenschmuggel selten."

Rohopium Rohopium wird aus der Kapsel des Schlafmohns gewonnen. Dieser wird vor allem in Regionen wie Myanmar oder Afghanistan angebaut. Nachdem das Rohopium gewonnen wurde, wird dieses als Ausgangsstoff bei der Herstellung von Heroin verwendet.

Untypische Strukturen in Fracht

Dem Zoll zufolge sollten sich in der Fracht laut der Warenbeschreibung des Absenders Kleidung, Weihnachtsutensilien, Schokolade und Geschenke befinden. Bei einer Röntgenkontrolle stellten die Zöllner allerdings untypische Strukturen fest. Die in der Warenbeschreibung angegeben Artikel wurden zwar gefunden, die beiden Tüten mit Schokoladenbonbons waren beim genauen Hinsehen aber nicht mehr original verschlossen.

Weihnachtschokolade mal anders: Zoll entdeckt Rohopium statt Schokobonbons in Paket
Nein, das sind keine Schokobonbons, sondern mit viel Mühe geformte Rohopium-Bonbon-Adaptionen. Allerdings machte der Zoll den Schmugglerphantasien einen Strich durch die Rechnung. Bildrechte: Hauptzollamt Dresden

Braune Substanz roch gar nicht nach Schokolade

Darin befand sich statt Schokolade eine braune Substanz, die weder nach Süßigkeiten aussah noch danach roch. Ein Drogentest ergab den Angaben zufolge, dass es sich um Rohopium handelte. Die Beamten leiteten Ermittlungen ein. Um die Fahndung nicht zu gefährden, veröffentlichten sie die Nachricht über den Fund erst an diesem Montag.

Mehrere Pakete mit Kokain, die vom Zoll in einem Container entdeckt wurden, liegen auf einem Tisch im Hauptzollamt.
Drogen wie Rohopium und Kokain werden besonders gern in Luftfracht geschmuggelt. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich

Verflüssigtes Kokain in Babynahrung getränkt

Drogenschmuggel gehört zum Alltag der Zollbeamten. "Besonders oft wird auch Kokain geschmuggelt", erklärte Mitteldorf. Die Phantasie der Schmuggler sei dabei groß. "Es gibt nichts, was es nicht gibt", sagte der Zollsprecher. "Es wird sogar Kokain verflüssigt und in Babykleidung getränkt."

MDR (afp/tomi)

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