Sichergestellte Fahrräder in einer Asservatenkammer.
In Leipzig waren sichergestellte Fahrräder abhanden gekommen. Das Innenministerium ermittelte gegen Dutzende Beamte bei der Polizei. Die meisten Verfahren wurden allerdings eingestellt. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance / dpa | Timm Schamberger

"Fahrradgate" Verfahren eingestellt: Polizistin aus Leipzig muss 7.700 Euro zahlen

27. Januar 2023, 17:04 Uhr

Das sogenannte Fahrradgate in Leipzig sorgt seit Juni 2020 für Schlagzeilen. Es wurde gegen Dutzende Beamte der Polizeidirektion Leipzig ermittelt - wegen des Verdachts der Korruption. Beschlagnahmte Fahrräder waren aus der Asservatenkammer verschwunden und verkauft worden. Eine beteiligte Polizistin ist dafür bereits verurteilt worden. Allerdings gibt es eine Wendung in dem Fall: Trotz des Vergehens ist die Beamtin nun doch nicht vorbestraft.

Am Amtsgericht Leipzig hat sich am Mittwoch eine Polizistin im sogenannten Fahrradgate-Fall wegen Bestechung verantworten müssen. Die Polizistin soll als Asservatenverwalterin sichergestellte Fahrräder der Polizeidirektion Leipzig an Bekannte und Verwandte zu einem niedrigen Preis verkauft haben. Das Verfahren wurde vom Gericht eingestellt. Die Polizistin muss eine Geldauflage in Höhe von 7.700 Euro zahlen und ein Fahrrad herausgeben.

In einem früheren Verfahren war sie zu einer Geldstrafe von 110 Tagessätzen verurteilt worden und hatte dagegen Einspruch eingelegt. Durch die Einstellung des Verfahrens ist die Polizistin nun nicht vorbestraft.

Neue Fahrräder stehen in einem Fahrradladen.
Eine Leipziger Polizistin soll sichergestellte Fahrräder aus der Asservatenkammer günstig an Freunde und Verwandte verkauft haben. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance / Beate Schleep | Beate Schleep

Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat im "Fahrradgate"-Fall seit Sommer 2019 gegen 189 Leipziger Polizisten, Justizangestellte und Privatpersonen ermittelt. Jahrelang sollen diese sich bereichert haben, weil Fahrräder aus der Asservatenkammer unrechtmäßig verkauft wurden. Die meisten Verfahren wurden jedoch eingestellt, entweder aus Mangel an Beweisen oder gegen Zahlung einer Geldauflage.

MDR (ali/kgr)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 25. Januar 2023 | 08:30 Uhr

Mehr aus Leipzig, dem Leipziger Land und Halle

Mehr aus Sachsen