Asyl Mehr Unterkünfte für Geflüchtete in Nordsachsen geplant
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18. Januar 2023, 16:58 Uhr
Die Zahlen ankommender Geflüchteter steigen in Sachsen seit Monaten, viele Gemeinden und Kommunen nähern sich nach eigenen Angaben bei der Aufnahme Asylsuchender ihren Kapazitätsgrenzen. Auch in Nordsachsen erwartet man im Landratsamt einen deutlichen Zuwachs bei den Geflüchtetenzahlen. Deswegen will der Landkreis neue Unterkünfte einrichten.
- Im Landkreis Nordsachsen werden 2023 etwa 1.500 Geflüchtete erwartet.
- In Mockrehna und Eilenburg sollen neue Unterkünfte für Asylsuchende entstehen.
- Ministerpräsident Kretschmer (CDU) kündigte an, das Land werde weitere Plätze in Erstaufnahmeeinrichtungen schaffen.
Die Zahl der Geflüchteten im Landkreis Nordsachsen wird sich 2023 voraussichtlich verdoppeln. "Wir müssen in diesem Jahr damit rechnen, dass bis zu 1.500 Asylbewerber neu in unseren Landkreis kommen", sagte Nordsachsens Landrat Kai Emanuel (parteilos) am Mittwoch in Torgau. Schon jetzt reichten die Kapazitäten kaum aus.
Wie das Landratsamt Nordsachsen mitteilte, handelt es sich bei den Geflüchteten im Landkreis zu 80 Prozent um junge Männer, die in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht sind. Familien kämen in Wohnungen unter.
Erstaufnahmereinrichtungen in Eilenburg und Mockrehna geplant
Um mehr Flüchtlinge unterbringen zu können, sollen bis April am Schanzberg in Eilenburg und im Ortsteil Strelln der Gemeinde Mockrehna temporäre Unterkünfte in Wohncontainern entstehen, so das Landratsamt. "Wir betrachten das als Zwischenlösung für maximal zwei Jahre, um kurzfristig Asylsuchende menschenwürdig unterbringen und dann weiter verteilen zu können", sagte Landrat Emanuel.
In den Unterkünften werde es Betreuungspersonal und einen Wachschutz geben. Der Landkreis hat nach eigenen Angaben bereits Gebäude in Oschatz und Dahlen wieder geöffnet und Plätze in bestehenden Unterkünften aufgestockt. Zurzeit werde außerdem über Möglichkeiten zur Unterbringung von geflüchteten Menschen in Laußig, Kursdorf und Repitz beraten.
Kretschmer: Mehr Plätze in Erstaufnahmeeinrichtungen in Sachsen
Angesichts der wachsenden Zahl neu ankommender Flüchtlinge in Sachsen suchen die Kommunen händeringend nach Unterkünften. Bei einem Krisengipfel am Montag hatte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) angekündigt, das Land werde weitere Plätze in Erstaufnahmeeinrichtungen schaffen. Die kommunalen Spitzenverbände begrüßten die Pläne, denn dadurch würden die Kommunen entlastet, sagte der Präsident des Sächsischen Landkreistages, Henry Graichen (CDU).
MDR (win)/epd
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Sachsenradio | 18. Januar 2023 | 13:30 Uhr