Bestattungsgesetz Keine Sargpflicht, Grab mit Haustier: Das will Sachsens neues Bestattungsgesetz

Sachsens Landesregierung hat am Dienstag in Dresden einem Entwurf für ein neues Bestattungsgesetz zugestimmt. Wie das sächsische Sozialministerium mitteilte, orientiert sich das neue Gesetz an den Erfordernissen der Praxis und den gesellschaftlichen Entwicklungen.

Möglich sollen laut der Vorlage künftig sarglose Bestattungen sein, wie sie im Islam und im Judentum üblich sind. Zudem sollen Bestattungswälder und Mensch-Tier-Bestattungen gesetzlich anerkannt werden. Sachsen und Sachsen-Anhalt sind die beiden letzten Bundesländer, in denen noch eine ausnahmslose Sargpflicht besteht. Eine weitere Neuerung: Eltern, die ihr Kind nach einer Fehlgeburt als "Sternenkinder" verloren haben, sollen künftig Auskunft über den Verbleib ihres Kindes erhalten.

"Unser gesellschaftliches Miteinander unterliegt einem ständigen Wandel, damit geht immer auch eine Veränderung der Bestattungs- und Trauerbewältigungskultur einher", warb Sozialministerin Petra Köpping (SPD) für das Gesetz. Der Entwurf werde jetzt demnach zur Anhörung freigegeben. Nach einer zweiten Kabinettsbefassung Anfang 2024 werde angestrebt, dass der Landtag noch in dieser Legislaturperiode einen Beschluss fasst. Zuletzt wurde Sachsens Bestattungsgesetz im Jahr 2009 angepasst.